Julius Winter aus Korschenbroich

08.05.1879 Korschenbroich – 10.05.1958 Springfield

Julius Winter stammte aus einer großen Familie aus Korschenbroich. Mit seiner ersten Frau Henriette bekam er sechs Kinder. Nach dem frühen Tod Henriettes heiratete er deren Schwester Fanny, die ebenfalls bereits verwitwet war. Nach 1933 konnte Julius seinen Viehhandel trotz der Boykotte zunächst weiter betreiben. Während der Pogromnacht wurde sein Geschäft verwüstet, der ehemalige Frontsoldat Julius Winter wurde inhaftiert. Die geplante Emigration nach Chile scheiterte wegen des Kriegsausbruchs. Am 11.12.1941 wurde Julius mit seiner Familie vom Düsseldorfer Schlachthof in das Ghetto Riga deportiert. Sein Sohn Kurt starb im Ghetto, Fanny wurde in Auschwitz ermordet. Julius und seine Kinder Alfred, Herbert und Grete überlebten Verschleppungen in weitere Konzentrationslager und Todesmärsche. Am 30.4.1945 wurde er vom schwedischen Roten Kreuz aus dem Arbeitserziehungslager Nordmark befreit und nach Schweden gebracht. Dort lebte er zunächst bei seiner Tochter Grete und ihrem Mann, anschließend bei seinem jüngsten Sohn Herbert, mit dem er 1954 in die USA auswanderte.

 

Literatur und Quellen:

Rüther, Martin: „Spätere Geschlechter können sich keinen Begriff machen!“ Die Zeit des Nationalsozialismus in Glehn, Liedberg, Kleinenbroich, Korschenbroich und Pesch 1939 bis 1945, Korschenbroich 2008 (Schriften des Stadtarchivs Korschenbroich, Bd. 4), S. S. 176-189; Schupetta, Ingrid: Riga - Massenmord und Arbeitseinsatz (2011) (http://www.villamerlaender.de/fileadmin/userfolders/downloads/Riga_2011.pdf ); Winter, Alfred: The ghetto of Riga and continuance, 1941-1945, [Monroe/Conneticut] : A. Winter, 1998; USC Spielberg Foundation, Interview mit Alfred Winter (7.11.1996 in Conneticut/USA): https://www.youtube.com/watch?v=clOEqMdxG3U; Familienbuch Euregio (http://familienbuch-euregio.eu): (Eintrag Bernhard Winter)

Text: Joachim Schröder

Stammbaum

Stammbaum

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