Hilde Sherman (geb. Zander) aus Mönchengladbach

22.03.1923 Mönchengladbach – 11.03.2011 Jerusalem

Hilde Zander wuchs in Wickrathberg bei Mönchengladbach auf. Im Dezember 1941 erhielt ihr Verlobter Kurt Winter den Deportationsbefehl in das Ghetto Riga. Um mit ihm zusammenbleiben zu können, meldete sie sich freiwillig. Sie heirateten noch kurz vor der Abfahrt. Am 10.12.1941 mussten sie sich im Düsseldorfer Schlachthof einfinden und wurden am folgenden Tag in das Ghetto Riga deportiert. Ihr Mann Kurt kam von dort in das KZ Salaspils und starb bereits im April 1942 an einer schweren Infektion, die er sich aufgrund der katastrophalen Arbeitsbedingungen zugezogen hatte. Hilde überlebte Not und Zwangsarbeit im Ghetto, auch den Todesmarsch kurz vor ihrer Befreiung, bei dem noch Hunderte Häftlinge ermordet wurden. Ihre Eltern und Geschwister waren im April 1942 in das Ghetto Izbica verschleppt worden – niemand von ihnen überlebte. Nach Kriegsende heiratete Hilde den lettischen Juden Willy Sherman, den sie in Riga kennengelernt hatte, und emigrierte mit ihm nach Kolumbien. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie in Jerusalem. In ihren Erinnerungen gibt sie ausführlich Auskunft über die Umstände der Deportation und den Terror im Ghetto Riga und anderen Lagern.

 

Literatur und Quellen:

Sherman, Hilde: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt am Main/Berlin 1984

Text: Joachim Schröder

Stammbaum

Stammbaum

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