Herbert
Zander
aus Mönchengladbach
18.10.1924
Mönchengladbach
–
1942
Izbica
Herbert Zander hatte als kleiner Junge viele Freunde, mit denen er am liebsten Fußball spielte. Das änderte sich nach der Machtübernahme der Nazis. Herbert und seine Geschwister wurden nun von ihren Freunden isoliert und schikaniert, weil sie jüdisch waren. An seinem 14. Geburtstag erlebte er im Kreise seiner Familie, wie die Scheiben der Synagoge eingeworfen wurden, die sich unmittelbar neben dem Haus der Familie befand. Das Haus wurde in der Pogromnacht im November 1938 zerstört und die Zanders mussten bei Familienangehörigen unterkommen. Kurz darauf durfte Herbert seine Schule nicht mehr besuchen und so begleitete er den Vater zur Zwangsarbeit, bis er 1939 mit einem Cousin eine Handwerksschule in Köln besuchen konnte. Nach Kriegsbeginn schloss diese Schule, doch Herbert fand einen Ausbildungsplatz in einer Autowerkstatt. Mit dieser Stelle war er der einzige wirkliche Lohnempfänger der Familie und sein Chef steckte ihm immer wieder heimlich zusätzliches Geld zu. Als der Chef deswegen denunziert wurde, verlor Herbert seine Stelle und musste sich wieder der Zwangsarbeiter-Kolonne seines Vaters anschließen. Nachdem seine Schwester Hilde bereits am 11. Dezember 1941 mit ihrem Mann nach Riga deportiert worden war, wurde Herbert mit seinen Eltern und seiner Schwester Ruth am 22. April 1942 nach Izbica verschleppt, wo sich ihre Spur verliert.
Literatur und Quellen:
Sherman-Zander, Hilde: Zwischen Tag und Dunkel, Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/Main 1984
Website: http://familienbuch-euregio.eu
Autor: Stefan Mühlhausen