Paula Samuel (geb. Meyer) aus Krefeld

21.03.1882 Aldekerk – 11.1943 Auschwitz

Paula Meyer wuchs in Aldekerk auf und heiratete den Metzger Meinhard Samuel aus Krefeld-Hüls. Das Paar bekam vier Kinder. Nach 1933 geriet das Geschäft zu nehmend in Schwierigkeiten, doch ihr Ehemann, der im Ersten Weltkrieg als Soldat gekämpft hatte, lehnte es ab, das Land zu verlassen. Lediglich ihre Tochter Hilde emigrierte rechtzeitig. Das Paar sah sich aufgrund der andauernden Boykotte und der wirtschaftlichen Schwierigkeiten gezwungen, Metzgerei und Haus zu verkaufen. Ihr Mann und ihre Söhne mussten Zwangsarbeit leisten. Am 10.12.1941 musste sich die Familie im Düsseldorfer Schlachthof einfinden und wurde am darauffolgenden Tag in das Ghetto Riga deportiert. Meinhard starb dort bereits nach wenigen Wochen aufgrund der katastrophalen Zustände dort. Während ihre Söhne, Werner und Heinz, Zwangsarbeit im KZ Salaspils leisten mussten, blieb sie mit ihrer Tochter Helga im Ghetto. Als die Söhne nach mehreren Monaten wieder ins Ghetto zurückkamen, waren beide bereits völlig abgemagert, Paula konnte mit Glück einer Mordaktion der SS (genannt: „Umsiedlung“) entkommen. Im November 1943 löste die SS das Ghetto auf: wer als nicht mehr arbeitsfähig war, wurde nach Auschwitz deportiert und ermordet. Unter ihnen waren auch Paula Samuel und ihre Tochter Helga.

 

Literatur und Quellen:

Interview Werner Samuel (Australien, 8.5.1995) http://collections.ushmm.org/search/catalog/vha2546

Mellen, Werner: Juden in Krefeld-Huels- Gegen das Vergessen (mit einem Beitrag von Ingrid Schupetta über die Deportation nach Riga am 11.12.1941), Krefeld 2003, S. 90 f.

Steinheim-Institut Datenbank http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?sel=e42&function=Ins&jahrv=1896

 

Text: Joachim Schröder

Stammbaum

Stammbaum

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