18.08.1922
Krefeld
–
1942
Izbica
Hans-Josef Gutmann war der älteste Sohn von Jeanette und Max Gutmann. Er besuchte von 1928 bis 1934 die jüdische Volksschule in Krefeld. In Mülheim ging er von 1934-1936 auf das Realgymnasium, von wo er nach 1936 verwiesen wurde. Er begann dann eine Lehre als Elektriker in einer Duisburger Firma, deren Besitzer ebenfalls jüdischen Glaubens war. Das Unternehmen wurde 1939 in Folge der Pogromnacht geschlossen. Vom Arbeitsamt wurde der damals 16jährige zur Arbeit auf dem Bau als „Hucker“ verpflichtet. Er musste dort Steine mit Hilfe einer Hucke für die Maurer das Baugerüst hoch transportieren. Diese Arbeit verrichtete er bis zum Frühjahr 1942. Im Gegensatz zu seinen jüngeren Brüdern konnte er nicht mit Kindertransporten gerettet werden. Als seine Mutter sich zum Transport nach Polen in Düsseldorf einfinden musste, kam Hans-Josef mit, obwohl er nicht auf der Deportationsliste stand. „Etwas höheres kann kein Mensch tun“, sagte sein Bruder Kurt in einem Interview über diese Tat. Am 22.4.1942 wurden Jeanette und Hans-Josef in das Ghetto Izbica in Ostpolen deportiert. Ihre Spur verliert sich dort, mit hoher Wahrscheinlichkeit starben sie dort oder in einem der nahen Vernichtungslager bei Bełżec oder Sobibór. In Izbica auf dem jüdischen Friedhof und in Sobibór erinnern Gedenktafeln an Jeanette und Hans-Josef. In Krefeld auf der Hindenburgstraße, heute Friedrich-Ebert-Straße, erinnern Stolpersteine an die Familie Gutmann.
Literatur und Quellen:
Archiv der Erinnerungen Teil II, Interview mit Kurt Gutmann (September 1996)
Biografien der Familie Gutmann vom Stadtarchiv Mülheim a. d. Ruhr: https://www.muelheim-ruhr.de/cms/biographien_zu_den_stolpersteinen.html (Zuletzt besucht: 24.10.2022)
Gedenksteine in Sobibór: https://sobibor.de/de/familie-gutmann/ (Zuletzt besucht: 24.10.2022)
Text: Friederike Aschhoff
Der Stammbaum wird aktuell überarbeitet und ist bald wieder verfügbar. Vielen Dank für Ihre Geduld.