24.04.1926
Dortmund
–
30.05.2015
New Jersey
Ursula verbrachte ihre frühe Kindheit mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder in der Kleinstadt Aplerbeck bei Dortmund. Ihre Mutter war konvertierte Jüdin, ihr Vater ein jüdischer Kaufmann. Nach vielen Jahren glücklicher Kindheit wurde ihre Familie mit dem Beginn des NS-Regimes 1933 zunehmend verfolgt. Von den Nazis wurde Ursula als „Mischling“ eingestuft. 1936 zogen sie nach Düsseldorf, wo sie erst in Bilk, zuletzt auf der Halskestraße 12 lebten. Nachdem viele Ausreiseversuche der Familie scheiterten, wurde Ursula mit ihrem Bruder und ihrem Vater am 21.7.1942 vom Düsseldorfer Schlachthof in das Ghetto Theresienstadt verschleppt. Dort wurden sie von 1942 bis 1944 festgehalten, bis sie nach Auschwitz deportiert wurden. Ursulas Vater und ihr Bruder wurden dort ermordet. Sie überlebte und fand ihre Mutter nach Kriegsende in Lippborg wieder. Die beiden wanderten 1948 nach New York aus, wo Ursula ihren Ehemann Hans Pawel kennenlernte, mit dem sie später zwei Söhne hatte. Ursula leistete vielseitige Erinnerungsarbeit und schrieb das Buch „My child is back“, der erste Ausruf ihrer Mutter beim Wiedersehen nach dem Kriegsende. Ursula verstarb 2015 im Alter von 89 Jahren.
Literatur und Quellen:
Legacy (2015): Ursula Pawel. Online verfügbar unter https://www.legacy.com/obituaries/mycentraljersey/obituary.aspx?pid=174992512 (zuletzt geprüft am 15.05.21).
Pawel, Ursula (2008): My Child is Back. Southgate: Vallentine Mitchell Publishers.
Ringelheim, Joan (2005): Oral history interview with Ursula Pawel. Interview mit Ursula Pawel. United States Holocaust Memorial Museum Collection, courtesy of the Jeff and Toby Herr Foundation.
Text: Nadia Rhouzzal
Der Stammbaum wird aktuell überarbeitet und ist bald wieder verfügbar. Vielen Dank für Ihre Geduld.