Philipp war im Ersten Weltkrieg als „Frontkämpfer“ eingesetzt. In seiner Heimatstadt war er Mitglied im Turnverein Werther. Als Geschäftsreisender für Textilwaren war er viel unterwegs und lernte Henriette Winter aus Hemmerden kennen. Nach ihrer Hochzeit 1926 betrieben Philipp und Henriette ein Geschäft für Manufakturwaren und Maßschneiderei in Hemmerden. Im März 1933 wurden die Fensterscheiben ihres Geschäftes mit antisemitischen Parolen beschmiert. Infolge der Boykotte gegen jüdische Geschäfte verschlechterte sich ihre geschäftliche Situation zunehmend. Während der Pogromnacht 1938 attackierten SA-Mitglieder und ihre Anhänger Haus und Geschäft von Familie Sachs zweimal. Eine Woche später erfolgte Philipps Verhaftung und Internierung im Konzentrationslager Dachau. Als gebrochener Mann kehrte er am 22. Dezember nach Hause zurück. Anfang 1939 mussten die Geschäftsleute schließlich ihr Warenlager weit unter Wert verkaufen. Im Januar 1939 beantragte Philipp mit Hilfe seines Bruders Albert eine Ausreise in die Niederlande, der Antrag wurde abgelehnt. Ab November 1940 musste Familie Sachs eine jüdische Familie in ihr Haus aufnehmen. Philipp wurde zur Zwangsarbeit bei Bauarbeiten verpflichtet. Am 11.12.1941 wurde er mit seiner Familie in das Ghetto Riga deportiert, wo er ermordet wurde. Offiziell wurde er am 1.4.1943 als verschollen gemeldet.

Literatur und Quellen:

Herlitz, Ulrich: Wie ein Junge den Holocaust überlebte, in: Rheinische Post online vom 15.05.2020,  https://rp-online.de/nrw/staedte/grevenbroich/holocaust-geschichtsverein-grevenbroich-erinnert-an-den-kz-ueberlebenden-helmut-sachs_aid-51017401 [12.07.2023]

Geschichtsverein Grevenbroich: http://s139425345.online.de/heute-vor-75-jahren-befreiung-von-helmut-sachs-aus-hemmerden [12.07.2023]

Geschichtsverein Grevenbroich: Was sich niemals wiederholt. Poesiealbum,

http://s139425345.online.de/was-sich-niemals-wiederholt [25.07.2023]

Arbeitskreis Spuren jüdischen Lebens in Werther, https://arbeitskreis-spuren-werther.de/juedische-familien/philipp-sachs/ [12.07.2023]

Text: Adelheid Schmitz