Paula Mendel (geb. Weinberg) aus Kempen

09.11.1892 Liebenau – 31.01.1945 Stutthof

Paula Weinberg heiratete den Kempener Viehhändler Andreas Mendel und wohnte mit ihm und den zwei Kindern Kurt und Liesel, in Kempen. Während des Novemberpogroms am 9./10.11.1938 verwüsteten SA-Männer ihre Wohnung und verschleppten ihren Mann und ihren Sohn in das KZ Dachau. Nach deren Rückkehr im Januar 1939 konnten Paula und Andreas ihre Tochter bei Verwandten in die Niederlande und damit vorerst in Sicherheit bringen. Der Rest der Familie hatte sich am 9.12.1941 mit anderen jüdischen Familien im Hohenzollernbad in Kempen einzufinden. Von dort wurden sie am nächsten Tag über Krefeld zum Düsseldorfer Schlachthof gebracht und am 11.12.1941 in das Ghetto Riga deportiert. In Riga erkrankte Andreas schwer, bereits am 16.1.1942 ermordete ihn die SS. Paula und Kurt gelang es zunächst, den katastrophalen Lebensbedingungen und dem Terror der SS zu trotzen. Nach der Auflösung des Ghettos im November 1943 gelangte Paula in das KZ Stutthof, wo sie am 31.1.1945, wenige Monate vor Kriegsende, ermordet wurde. Nur ihr Sohn Kurt überlebte. Ihre Tochter war aus den Niederlanden nach Auschwitz deportiert und dort ermordet worden. Literatur und Quellen: Hangenbruch, Dieter: "In der Gewalt der Gestapo. Das Schicksal der Juden des Kreises (1933 bis 1945)", in: Heimatbuch des Kreises Viersen 1979, S. 239-260. Kaiser, Hans: Jüdisches Leben in Kempen. Ein Überblick, in: Adel, Reformation und Stadt am Niederrhein. Festschrift für Leo Peters, hg. von Gerhard Rehm, Bielefeld 2009, S. 241-275. Kaiser, Hans: Auf den Spuren des jüdischen Lebens in Kempen (http://www.min-kempe.de/spuren.html) Eine letzte Nacht in der Badeanstalt, in: Rheinische Post, 19.11.2014 (Serie: Stolpersteine in Kempen, Nr. 7) Kempener Kinder in der Gaskammer, in: Rheinische Post, 31.10.2014 ((Serie: Stolpersteine in Kempen, Nr. 75) Autor: Joachim Schröder

Stammbaum

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