Lina (Karoline) Lenneberg (geb. Schneider) aus Düsseldorf

03.09.1894 Dortmund – 1985 USA

Lina Lenneberg konvertierte 1925 von Christentum zum Judentum, als sie ihren jüdischen Ehemann Otto Lenneberg heiratete. Sie hatte zwei gemeinsame Kinder mit Otto. Ihre Tochter Ursula wurde am 24.4.1926 geboren, ihr Sohn Walter am 23.9.1930. Sie lebte mit ihrer Familie zunächst in Aplerbeck bei Dortmund, später in Düsseldorf. Nach Jahren der Verfolgung durch das NS-Regime wurden ihr Ehemann Otto, ihr Sohn Walter und ihre Tochter Ursula im Juli 1942 vom Düsseldorfer Schlachthof aus nach Theresienstadt verschleppt. Der Gestapobeamte Pütz verbot es ihr, ihre Familie zu begleiten. Lina blieb also allein in Düsseldorf, wurde aber aufgrund der „Mischehe“, die sie mit Otto geführt hatte, weiterhin drangsaliert. Unterstützung bekam sie von ihrem Arbeitgeber, der Familie Schreyeck. Die Schreyecks hatten Verwandte in Wien und ließen Lina dort unterkommen und arbeiten. Später floh sie vor der Wiener Gestapo zurück nach Deutschland und versteckte sich bei einem anderen Teil der Schreyeck Familie in Kleve. Während der ganzen Zeit versuchte Lina Briefkontakt zu ihrer Familie in Theresienstadt zu halten. Ihr Ehemann und ihr Sohn wurden 1944 in Auschwitz ermordet. Nach schweren Bombenangriffen auf Kleve floh sie nach Lipburg, wo sie nach Kriegsende ihre Tochter Ursula wiedertraf. Die beiden wanderten 1947 in die USA aus. Später heiratete sie dort ihren zweiten Mann Siegmund.

 

Literatur und Quellen:

MyHeritage (2021):  Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945, online verfügbar unter: https://www.myheritage.de/research/collection-10789/judische-holocaust-gedenkstatten-und-judische-einwohner-deutschlands-1939-1945?itemId=633887-&action=showRecord&recordTitle=Walter+Lenneberg (Zugriff 05.07.2021)

Ringelheim, Joan (2005): Oral history interview with Ursula Pawel. Interview mit Ursula Pawel. United States Holocaust Memorial Museum Collection, courtesy of the Jeff and Toby Herr Foundation, RG-50.030.0488, online verfügbar unter: https://collections.ushmm.org/search/catalog/irn515580 Zugriff (05.07.2021)

 

Text: Nadia Rhouzzal

Stammbaum

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