Georg Nathan aus Emmerich

03.02.1880 Emmerich – 10.05.1942 Riga

Georg Nathan war der Sohn des Metzgermeisters Bernhard Nathan und dessen Ehefrau Sophie, geb. Rosenberg. Er hatte sechs Geschwister, erlernte den Beruf des Viehhändlers und wohnte im elterlichen Haus in Emmerich, Fischerort 21, wo der Vater auch seine Metzgerei betrieb. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Frontsoldat teil und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Mit seiner Frau Thekla, geb. Bendix, welche er am 20.10.1920 heiratete, hatte er zwei Töchter, Sophie und Emmi. Bis 1938 konnte Georg Nathan sein Viehgeschäft weiter betreiben, allerdings mit immer größeren Schwierigkeiten aufgrund der Boykottmaßnahmen der Nazis. Nach der Pogromnacht 1938 war Georg Nathan 10 Tage in Haft, danach durfte er seinen Beruf nicht mehr ausüben. Am 10.12.1941 wurde er zusammen mit seiner Frau, seinen Töchtern und 12 weiteren Juden aus Emmerich zum Schlachthof in Düsseldorf gebracht. Am kommenden Morgen wurden sie in das Ghetto Riga deportiert. Schon nach 14 Tagen erlitt Georg eine Fußverletzung, musste aber weiter Zwangsarbeit leisten und stundenlang bei Appellen stehen. Daraus resultierte eine schwere Blutvergiftung mit anschließendem Herzversagen, woran er aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung am 10.5.1942 im Alter von 62 Jahren starb.

 

Literatur und Quellen:

Briefe von Thea Nathan 1947-1971 (Privatbesitz Familie Nathan)

Brocke, Michael/Pelzer, Cläre/Schüürman, Herbert: Juden in Emmerich, Emmerich: Verlag des Emmericher Geschichtsvereins, 1993 (Emmericher Forschungen, Bd. 12), S. 285-306.

 

Text: Lilli Neuhausen/Joachim Schröder

Stammbaum

Stammbaum

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