25.06.1878
Jüchen
–
18.05.1946
Wuppertal
Der angesehene jüdische Zigarrenhändler und Erster Weltkriegs-Frontkämpfer Alex Cohnen lebte mit seiner evangelischen Frau Grete sowie seinen zwei Söhnen, Herbert und Albert, in Wuppertal. Dort betrieb er auch bis zur „Arisierung“ des Geschäfts einen eigenen Zigarrenhandel. Nach dem Verlust des Geschäfts mussten Alex und wenig später auch seine beiden Söhne Zwangsarbeit leisten. In der Nacht auf den 25. Juni 1943 ereignete sich ein großer Bombenangriff auf Wuppertal. Bei den Cohnens, die inzwischen auch in ein „Judenhaus“ hatten umziehen müssen, gingen zum Glück nur die Scheiben zu Bruch und Alex wollte am Morgen schnell los um Abdeckfolie zu besorgen. Dabei zog er in Eile eine Jacke über, auf der kein „Judenstern“ aufgenäht war. Das Tragen dieses Stigmas war für Juden im Deutschen Reich seit September 1941 Pflicht und Alex wurde von einem Nachbarn denunziert und von der Gestapo festgenommen. Im Januar 1944 wurde er aus der Haft nach Auschwitz deportiert und überlebte dort als einer der wenigen die Befreiung durch die Rote Armee am 27.1.1945. Allerdings hatte er schwerste Misshandlungen durch den Lagerarzt Josef Mengele erleiden müssen und verstarb ein Jahr nach der Befreiung an den Folgen der grausamen medizinischen Experimente. Seine beiden Söhne überlebten die Shoah.
Literatur und Quellen:
Schrader, Ulrike: „Sternvergehen“. Die jüdische Familie Cohnen aus Elberfeld. Quellensammlung und Materialien, nicht nur für die Schule, Wuppertal 2015
Text: Stefan Mühlhausen
Der Stammbaum wird aktuell überarbeitet und ist bald wieder verfügbar. Vielen Dank für Ihre Geduld.