Albert Cohnen aus Wuppertal

25.05.1928 Wuppertal – 2014 Wuppertal

Als Sohn eines jüdischen Zigarrenhändlers und einer evangelischen Kindergärtnerin wuchs Albert zusammen mit seinem älteren Bruder Herbert in Wuppertal auf. Die vor 1933 hoch angesehene Familie hatte unter starken Repressionen zu leiden. Der Vater verlor das Geschäft und die Familie wurde gezwungen, von einem „Judenhaus“ ins nächste ziehen. Zugleich mussten der Vater und die Söhne Zwangsarbeit in Wuppertal leisten. Albert und sein Bruder arbeiteten in einem Rüstungsbetrieb, in dem Schrauben für Flugzeugmotoren hergestellt wurden. Nachdem im Januar 1944 der Vater wegen Nichttragen des „Judensterns“ („Sternvergehen“) nach Auschwitz deportiert worden war, mussten sich am 17. September 1944 auch Albert und Herbert am Düsseldorfer Schlachthof einfinden, von wo aus sie am nächsten Tag erst nach Lenne-Vorwohle und kurz darauf weiter nach Berlin verschleppt wurden. Dort lebten sie im ehemaligen jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße, welches zu einem Sammellager umfunktioniert worden war. Albert und Herbert überlebten die Befreiung durch die Rote Armee, doch Albert konnte und wollte im Gegensatz zu seinem Bruder nicht weiter in Deutschland leben. Er emigrierte nach Australien. Der Vater überlebte den Holocaust nicht. Er verstarb 1946 an den Folgen von Misshandlungen, die ihm in Auschwitz der Lagerarzt Josef Mengele zugefügt hatte.

 

Literatur und Quellen:

Schrader, Ulrike: „Sternvergehen“. Die jüdische Familie Cohnen aus Elberfeld. Quellensammlung und Materialien, nicht nur für die Schule, Wuppertal 2015

Text: Stefan Mühlhausen

Stammbaum

Stammbaum

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