Salomon Gimnicher aus Krefeld

08.12.1881 Grefrath – 1942 Izbica

Salomon Gimnicher wuchs in Grefrath und Krefeld auf hatte sechs Geschwister. Nach einer kaufmännischen Lehre und Beschäftigung bei der Firma Catz machte er sich 1904 selbständig und führte eine eigene Seidenwaren-Großhandlung in Krefeld. Wie seine drei Brüder war er Soldat im Ersten Weltkrieg. Mit seiner Frau Meta Fanny (geb. Appel), die er 1919 geheiratet hatte, bekam er zwei Kinder: Ilse Gittel und Max Rudi. Sie lebten in Krefeld in der Petersstraße 9. Nach dem Novemberpogrom wurde er verhaftet und in das KZ Dachau verschleppt. Kurz nach seiner Entlassung wurde sein Geschäft „arisiert“. Seine Tochter Ilse Gittel konnte im April 1939 nach Großbritannien ausreisen. Sie überlebte die Shoah. Salomon Gimnicher arbeitete ab 1940 als Angestellter bei der Firma Korting & Co. Er geriet im Februar 1942 wegen angeblich „staatsabträglicher Äußerungen“ in einem Brief an seinen Bruder Albert, den die Zensur abgefangen hatte, ins Visier der Gestapo. Von den sonst üblichen „staatspolizeilichen Maßnahmen“ sah die Gestapo allein deswegen ab, weil Salomon mitsamt seiner Frau und seinem 15-jährigen Sohn ohnehin für den nächsten Transport vorgesehen war: am 22.4.1942 wurden sie über den Düsseldorfer Schlachthof in das Ghetto Izbica verschleppt, wo sich ihre Spur verliert.

 

Literatur und Quellen:

Leo Baeck Institut, Slg. AR 3273 (darin: Ilse Strauss: Biography familiy history, unveröffentlichtes Manuskript; Diary) [online: https://www.lbi.org/digibaeck/]

Landesarchiv NRW R, RW 58/7634 (Gestapoakte Salomon Gimnicher)

Website: http://familienbuch-euregio.eu (Familie Gimnicher)

 

Text: Joachim Schröder

Stammbaum

Stammbaum

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