Ilse Strauss (geb. Gimnicher) aus Krefeld

12.07.1920 Krefeld – 02.10.1983 Melbourne

Ilse wuchs als eines von zwei Kindern von Meta (geb. Appel) und Salomon Gimnicher, der eine Seidenwaren-Großhandlung in Krefeld führte, auf. Sie verbrachte ihre ersten Lebensjahre zum größten Teil bei ihren Großeltern mütterlicherseits in Frankfurt am Main, die sie eine jüdische Lebensweise lehrten. Ab 1927 besuchte sie die jüdische Grundschule Krefeld und ab 1931 das Lyzeum dort. Zu ihrem 14. Geburtstag bekam sie ein Tagebuch geschenkt, in welches sie viel und gerne schrieb und das ihr ein loyaler Begleiter wurde. Ilse begann sich aufgrund der zunehmenden Verfolgung um eine Ausreisemöglichkeit aus Nazi-Deutschland zu bemühen; seit Ende 1937 war sie auf der Warteliste vieler Länder, darunter Australien, England, Kanada und die USA. Im Frühjahr 1939 konnte sie nach England ausreisen, da sie eine Anstellung als Haushaltshilfe in einem Privathaushalt in London gefunden hatte.

Am Abend vor ihrer Ausreise, dem 6.4.1939, sah Ilse ihre Eltern und ihren Bruder ein letztes Mal: Salomon, Meta und Max Rudi wurden am 22.4.1942 über den Düsseldorfer Schlachthof in das Ghetto Izbica deportiert und ermordet. Im Herbst 1947 migrierte Ilse nach Australien zu ihrem Verlobten Otto Konrad Strauss, den sie aus der gemeinsamen Arbeit in der jüdischen Jugendbewegung in Krefeld kannte und der bereits im September 1938 nach Australien hatte ausreisen können. Mit ihm bekam sie ein Kind und lebte bis zu ihrem Tod 1983 in Melbourne.

 

Text: Eva Krane

 

Literatur- und Quellen:

Leo Baeck Intitute, Ilse Strauss Collection (AR 3273)

 

Stammbaum

Stammbaum

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