Rudolf Hirsch aus Krefeld

17.11.1907 Krefeld – 07.06.1998 Berlin

Rudolf Hirsch war der Sohn von Meta und Moritz Hirsch, dem Inhaber des Krefelder Schuhhauses Hirsch. Nach dem frühen Tod des Vaters wurde Hirsch, der eine Kaufmannslehre absolviert hatte, Junior-Chef. Zugleich engagierte er sich politisch und wurde 1931 Mitglied der KPD. Das Geschäft musste die Familie nach den Boykotts des Jahres 1933 verkaufen. Rudolf emigrierte zunächst in die Niederlande und nach Belgien, kehrte aber bald zurück und schloss sich der sozialistischen Widerstandsgruppe „Neu Beginnen“ an. 1937 emigrierte er nach Palästina, arbeitete dort als Schuhfräser und gehörte mit Arnold Zweig zu den Mitbegründern des Komitees „Freies Deutschland“. Seine Mutter dagegen wurde nach Theresienstadt deportiert und in Auschwitz ermordet, seine Schwester war in die Sowjetunion emigriert und starb dort in einem Lager. Die britischen Behörden gestatteten Hirsch nicht, nach Krefeld zurückkehren. So siedelte der überzeugte Kommunist in die DDR über, wo er als Gerichtsreporter und Schriftsteller berühmt wurde.

 

Literatur und Quellen:

Website: Wer war wer in der DDR? http://bundesstiftung-aufarbeitung.de/wer-war-wer-in-der-ddr-%2363%3B-1424.html?ID=1434

Merländer-Brief, Nr. 17 (Januar 2008) http://www.villamerlaender.de/fileadmin/userfolders/downloads/rundbriefe/merlaender_brief_17.pdf

Werke:
Als Zeuge in dieser Sache. Berichte aus dem Gerichtsalltag, Rudolstadt 1958.

Dr. Meyers Zaubertrick. Eine Gerichtsreportage vom Düsseldorfer Prozess gegen Mitglieder des westdeutschen Friedenskomitees, Berlin 1960.

Das erste Beste. Ausgewählte Gerichtsreportagen 1950–1960, Rudolstadt 1970.

Um die Endlösung. Prozessberichte über den Lischka-Prozess in Köln und den Auschwitz-Prozess in Frankfurt/M., Rudolstadt 1982.

Das Leben, was sonst. Gerichtsreportagen aus drei Jahrzehnten, Berlin 1990–1991.

Der gelbe Fleck. Wurzeln und Wirkungen des Judenhasses in der deutschen Geschichte. Essays. Rütten und Loening, Berlin 1987 (gemeinsam Rosemarie Schuder).

Aus einer verlorenen Welt. Hg. von Walter Nowojski, Berlin 2003 (Autobiographie).

 

Text: Joachim Schröder

Stammbaum

Stammbaum

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