Minna Meyer (geb. Cohn) aus Hilden

05.02.1886 Hamburg – Minsk

Minna Cohn heiratete 1935 in zweiter Ehe den Hildener Vieh- und Futtermittelhändler Leo Meyer. Sie brachte eine Tochter in die Ehe ein, Hannelore, die sie 1933 adoptiert hatte, als das Mädchen erst ein halbes Jahr alt war. Aufgrund der immer schwierigeren wirtschaftlichen Lage zog die Familie 1937 von Düsseldorf nach Hilden in das Nachbarhaus der Eltern Leo Meyers in der Gerresheimer Straße 189. In der Pogromnacht im November 1938 überfiel die SA das Haus, zerstörte sämtliches Inventar und misshandelte Leo und seinen Vater Nathan so schwer, dass dieser seinen Verletzungen erlag. Leo wurde verhaftet. Nach seiner Freilassung versuchte die Familie vergeblich auszuwandern und sich in Sicherheit zu bringen. Aus Furcht vor der Gestapo flüchtete Leo im Mai 1939 schließlich allein nach Belgien. Alle Versuche Minnas, mit Hannelore ihrem Mann zu folgen, scheiterten. Die beiden mussten mehrfach umziehen und landeten schließlich, gemeinsam mit Leos Mutter Maria und seiner Schwester Klara Wege, in einem „Judenhaus“ in Düsseldorf (zuletzt: Düsselkämpchen 2). Am 9.11.1941 mussten sich Minna und Hannelore Meyer am Schlachthof einfinden und wurden tags darauf in das Ghetto Minsk deportiert, wo sich ihre Spuren verlieren. Leo Meyer konnte mit Glück und der Unterstützung engagierter Belgier und Franzosen die Shoah überleben.

 

Literatur und Quellen:

Eggert, Björn: Emma Cohn (1874), http://stolpersteine-hamburg.de/index.php?MAIN_ID=7&BIO_ID=44 (Aufuf: 14.1.2017)

Suchy, Barbara: Leo Meyer aus Hilden. Eine dokumentarische Erzählung, Düsseldorf 2016

 

Text: Joachim Schröder

Stammbaum

Stammbaum

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