Hannelore Meyer aus Hilden

20.01.1933 Kiel – Minsk

Hannelore Meyer hieß ursprünglich Edith Cohn und wurde 1933 von Minna Cohn adoptiert. Als Minna Leo Meyer 1935 heiratete, war Hannelore zwei Jahre alt. Sie lebte mit ihren Eltern zunächst in Düsseldorf, ab 1937 in der Gerresheimer Straße 189 in Hilden, direkt neben dem Geburtshaus von Leo Meyer. Die Eltern bemühten sich bereits ab 1937 um die Ausreise aus Deutschland, um dem zunehmenden Terror der Nazis zu entgehen. Nach der Pogromnacht, in der Leos Vater ermordet und er selbst schwer verletzt wurde, intensivierten sie die Ausreisepläne, die aber scheiterten. Leo floh im März 1939 aus Furcht vor einer Verhaftung nach Belgien, mit dem Ziel, Minna und Hannelore bald nachzuholen. Der Kriegsausbruch und Leos Internierung in Gurs/Frankreich verhinderten dies aber. Minna und Hannelore mussten 1940 gemeinsam mit Klara Wege, einer Schwester Leo Meyers, und mit dessen Mutter Maria nach Düsseldorf in ein „Judenhaus“ ziehen, zunächst die Derendorfer Straße 47. Zuletzt wohnten Minna und Hannelore im „Judenhaus“ Düsselkämpchen 2. Am 10.11.1941 wurden Minna und Hannelore Meyer in das Ghetto Minsk deportiert, wo sich ihre Spuren verlieren. Leo Meyer konnte mit Glück und der Unterstützung engagierter Belgier und Franzosen die Shoah überleben und kehrte 1949 nach Hilden zurück.

 

Literatur und Quellen:

Eggert, Björn: Emma Cohn (1874), http://stolpersteine-hamburg.de/index.php?MAIN_ID=7&BIO_ID=44 (Aufuf: 14.1.2017)

Suchy, Barbara: Leo Meyer aus Hilden. Eine dokumentarische Erzählung, Düsseldorf 2016

 

Text: Joachim Schröder

Stammbaum

Stammbaum

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