03.02.1892
Weeze
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03.06.1958
Weeze
Der Viehhändler Max Devries war ein patriotisch gesinnter Weltkriegs-Veteran und lebte mit seiner Familie als angesehener Bürger in der Wellerstr. 22 in Weeze am Niederrhein. Er hatte im Ersten Weltkrieg ein Bein verloren, was ihn aber nicht daran hinderte, sich couragiert gegen die besonders nach 1938 zunehmend antisemitische Stimmung zur Wehr zu setzen. Während eines Wirtshausstreits schleuderte er den Nazis entgegen: „Die Juden sind durchs Rote Meer gekommen, die kommen auch durch die braune Scheiße!“ Im Juli 1942 wurde Max Devries mit seiner Familie in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort gelang es ihm, im Ghetto in solchen Arbeitskommandos eingesetzt zu werden, die ihm und seiner Familie das Überleben ermöglichten. Die Familie überlebte und kehrte nach ihrer Befreiung wieder nach Weeze zurück. Dort betrieb Max Devries, dessen Lebensprinzip es war, nie Böses mit Bösem zu vergelten, seinen Viehhandel weiter.
Literatur und Quellen:
Bader-Devries, Edith: „Nicht mit zu hassen, mit zu lieben bin ich da.“ Eine jüdische Kindheit zwischen Niederrhein und Theresienstadt (2011);
Ausstellungstafel: Weeze – Historischer Rundweg – Tafel 12: Jüdische Weezer (http://www.weeze.de/C12575FC00360427/html/B6DB1D8C90464C32C1257D39003948AA?opendocument) (22.4.2015);
Kauwertz, Frank: Die drei Eisheiligen. Geschichten und Dokumente wider das Vergessen: Schicksale von Bürgern der israelitischen Gemeinden in Kaldenkirchen und Nachbarorten, 2. Aufl., Nettetal 2003.
Text: Joachim Schröder
Der Stammbaum wird aktuell überarbeitet und ist bald wieder verfügbar. Vielen Dank für Ihre Geduld.