Mathias Barz aus Düsseldorf

30.08.1895 Düsseldorf – 19.10.1982 Margraten

Der expressionistische Maler Mathias Barz hatte vor dem Ersten Weltkrieg an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert und gehörte wie sein Freund Otto Pankok der Künstlergruppe „Junges Rheinland“ an. Er stand der KPD nahe und war auch Mitglied in der „Assoziation revolutionärer bildender Künstler“ und in der „Antifaschistischen Aktion“. Seit 1929 war Barz mit der jüdischen Schauspielerin Hilde Stein verheiratet. Bei der Bücherverbrennung 1933 wurden einige seiner Werke öffentlich verbrannt, Barz galt als „entarteter Künstler“. Seit 1935 war er mit einem Malverbot belegt, er musste sich mit Gelegenheitsarbeiten durchschlagen, zuletzt als Hilfsarbeiter in einer Gärtnerei. 1936 wurde das Ehepaar kurzzeitig von der Gestapo inhaftiert. Als Hilde im September 1944 von der Gestapo die Aufforderung erhielt, sich am Schlachthof einzufinden, um deportiert zu werden, tauchte das Ehepaar unter. Es floh nach Pesch in die Eifel zu Otto und Hulda Pankok, die sie zwei Monate versteckten. Als das Versteck aufzufliegen drohte, fanden sie Aufnahme bei dem katholischen Pfarrer Joseph Emonds in Kirchheim und weiteren Helfern. Nach ihrer Befreiung im März 1945 kehrte das Ehepaar nach Düsseldorf zurück. 1973, Jahre nach Hildes Tod, siedelte Barz in die Niederlande über.

 

Literatur und Quellen:

Arntz, Hans-Dieter: Der Expressionist Otto Pankok rettet seinen Malerfreund Mathias Barz und dessen jüdische Ehefrau. Ein Beitrag zur Judenverfolgung im Rheinland und der Eifel (http://www.hans-dieter-arntz.de/pankok.html)
Hornig, Christian: Barz, Mathias, in: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL), Band 7, München u. a. 1993, S. 329
Mathias Barz. Zum 85. Geburtstag des Künstlers. Ausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf (10.-19.10.1980). Katalogtext von Dr. Wieland Koenig

Text: Joachim Schröder

Stammbaum

Stammbaum

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