Lotte
Fröhlich
(geb. Hanauer)
aus Essen
28.10.1922
Essen
–
14.09.2013
Düsseldorf
Die Familie Hanauer wohnte in Essen-Rüttenscheid, der Vater führte dort das „Strumpfhaus Hanauer“. Lotte besuchte wie ihre Schwester Ilse die jüdische Volksschule in Essen. Nachdem ihr Vater gestorben war, zog Lotte mit ihrer Mutter und ihrer Schwester zur Familie von Fritz Levien nach Essen. Ihre Ausbildung konnte Lotte aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgungen nicht beenden, statt dessen arbeitete sie in einem Haushalt. Else Hanauer bemühte sich, die Ausreise für ihre beiden Töchter zu ermöglichen, doch nur Lotte schaffte es, im Herbst 1939 mit der „Kinderalija“ über Triest nach Palästina zu gelangen – ihre Schwester Ilse war schon zu alt, und der Plan, nach England zu fliehen, scheiterte. Sie wurde am 27.10.1941 in das Ghetto Łódź deportiert, ihre Mutter, die zuvor nach Bünde gezogen war, wurde kurz darauf in das Ghetto Riga verschleppt. Beide wurden ermordet. In Palästina wohnte Lotte zunächst bei einer Familie in einem Moschav im Norden des Landes. Um Geld zu verdienen, zog sie nach Tel-Aviv, wo sie als Haushalthilfe bei Dr. Fröhlich arbeitete. Hier lernte sie auch Heinz Fröhlich, einen Verwandten, kennen. Die beiden verliebten sich, heirateten und gründeten eine Familie. 1956 kehrten sie nach Deutschland zurück und zogen nach Düsseldorf, wo auch Lottes Eltern vor ihrer Essener Zeit gewohnt hatten.
Literatur und Quellen:
Jakobs, Hildegard u.a.: Im Getto von Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biographien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten (CD-Rom), Essen 2011
Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Slg. Lotte Fröhlich
Auskunft I. Fröhlich (2015)
Autor: Joachim Schröder