Leo Kaufmann aus Düsseldorf

10.05.1886 Krefeld – 02.01.1949 Hartford

Leo Kaufmann war der Sohn von Lazarus und Selma Kaufmann aus Hüls. Er zog nach seiner Ausbildung im Geschäft seines Vaters nach Königsberg und leitete dort ein großes Viehgeschäft. Im ersten Weltkrieg war er vier Jahre Soldat und wurde danach Mitglied im Reichsbund Jüdischer Frontsoldaten. 1923 zog er von Königsberg nach Hilden, um Martha Meyer zu heiraten. 1926 wurde ihr Sohn Manfred geboren, 1929 zog die Familie nach Düsseldorf, wo Leo im Düsseldorfer Schlachthof arbeitete. Als 1933 für die meisten Juden ein Zutrittsverbot zum Schlachthof erlassen wurde, war Leo davon anfangs nicht betroffen, vermutlich, weil er als Soldat im Weltkrieg gekämpft hatte. 1938 durfte auch er den Schlachthof nicht mehr betreten. Weil er seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte und weil das Leben für Juden in Deutschland immer unerträglicher wurde, emigrierte die Familie noch 1938 in die USA, wo sie sich in Hartford/Connecticut niederließ. Die Eltern von Leo und Martha überlebten die Shoa nicht. Marthas Vater wurde in der Pogromnacht so stark misshandelt, dass er wenige Tage später seinen Verletzungen erlag. Ihre Mutter und die Eltern von Leo wurden über den Schlachthof nach Minsk bzw. Theresienstadt deportiert und kamen dort ums Leben. Leo und Martha mussten sich in den USA mit Nebenjobs über Wasser halten. Leo überlebte in den USA zwar die Shoa, starb jedoch bereits am 2.1.1949.

 

Literatur und Quellen: Datenblatt Leo und Manfred Kaufmann der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf.

Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Interview mit Manfred Kaufmann

Stadtarchiv Düsseldorf: Sammlung Blaschka Wiedergutmachungsakte Leo, Martha und Fred Kaufmann

 

Text: Stefan Mühlhausen

Stammbaum

Stammbaum

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