Hulda
Hornstein
(geb. Cohn)
aus Düsseldorf
07.04.1872
Bromberg
–
1944
Auschwitz
Hulda Cohn aus Bromberg heiratete den aus Żurawno stammenden Kaufmann Leo Hornstein und lebte mit ihm in Berlin. 1902 übersiedelten sie nach Düsseldorf und eröffneten ein Geschäft für Schmuck und feine Lederwaren („Tasche und Schmuck“) auf der Königsallee 86. Das Paar bekam vier Kinder: Luzie, Georg, Margarethe und Hans. Huldas Mann starb bereits 1923, danach führte sie das Geschäft mit ihrem Sohn Georg weiter, ab 1933 alleine, als dieser in die Niederlande auswanderte. Auch die beiden Töchter waren in andere Städte gezogen und emigrierten später ins Ausland – beide überlebten die Shoah. Über das Schicksal von Hans, der in den 1920er Jahren die Stadt verließ, ist nichts bekannt. Nach dem Novemberpogrom 1938 musste Hulda das Geschäft aufgeben, nachdem es, wie ihre Wohnung, von SA-Männern zerstört worden war. Im Frühjahr 1942 lebte sie immer noch dort, als sie die Nachricht erhielt, dass Georg, der in Spanien bei den Internationalen Brigaden gekämpft hatte, im Düsseldorfer Gefängnis festgehalten wurde. Besuchen durfte sie ihn nicht. Er wurde im September 1942 im KZ Buchenwald ermordet. Zu diesem Zeitpunkt lebte Hulda schon nicht mehr in der Stadt. Sie war am 21. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert worden. Von dort wurde sie am 15. Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt und ermordet.
Literatur und Quellen:
Genger, Angela/ Hildegard Jakobs/Andrea Kramp: Stolpersteine – Stumbling Stones. Erinnerungen an Menschen aus Düsseldorf, Erkrath, Langenfeld, Mettmann, Monheim und Ratingen, Düsseldorf 2012.
Auskünfte Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, 15.6.2016
Landesarchiv NRW R, RW 58/31385, RW 58/41305
Autor: Joachim Schröder