Hans Daniel war der gemeinsame Sohn von Jakob und Luise Daniel. Er wurde im März 1922 in Krefeld geboren. Hans soll einem Beruf als Arbeiter nachgegangen sein. Ob er seine Tätigkeit im väterlichen Gewürz- und Darmhandel ausübte, ist nicht bekannt. Hans lebte gemeinsam mit seinen Eltern auf der Lindenstraße 9 in Krefeld. Der Fachhandel des Vaters befand sich im selben Haus. Der Betrieb wurde 1938/39 liquidiert und das Haus verkauft. Der Verkauf des Hauses war für die Familie von hohem Wert. Der Vater von Hans, Jakob, wurde im November 1938 verhaftet. Der Erlös des Hauses konnte seine Freilassung bewirken. Drei Jahre später, im Dezember 1941, wurde die Familie Daniel über den Krefelder Hauptbahnhof zum Alten Schlachthof in Düsseldorf transportiert. Von dort aus deportierten die Nationalsozialisten die Daniels in das Ghetto in Riga. Während seine Eltern weitere Deportationen über sich ergehen lassen mussten, starb Hans 1942 mit 20 Jahren im Ghetto von Riga. Ein Schulfreund von Hans, Helmut Freund, reichte 1999 ein Gedenkblatt für Hans bei der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem ein.

Text: Dana Theußen

Literatur und Quellen

Bundesarchiv (Hg.): Gedenkbuch. Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945.
(https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1239716)

Flümann, Claudia: „…doch nicht bei uns in Krefeld!“ – Arisierung, Enteignung, Wiedergutmachung in der Samt- und Seidenstadt 1933-1963, Krefeld 2015, S. 605, 612.

Internationale Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem (Hg.): Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer
(https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de&s_id=&s_lastName=Daniel&s_firstName=Hans&s_place=Krefeld&s_dateOfBirth=&cluster=true)

NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld

Statistik und Deportation der jüdischen Bevölkerung aus dem Deutschen Reich
(https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411211-9.jpg)