Erna Herz aus Hilden

26.10.1903 Riga

Erna Herz lebte mit ihrem Bruder Max und ihren Eltern, Sigesmund und Bertha, zunächst in der Feldstraße, dann in der Apfelstraße 11 in Hilden. Ihre Eltern betrieben dort eine Metzgerei. Max und Erna verließen 1921 das Elternhaus, Max ging nach Berlin, Erna für einige Zeit nach Kleve. Sie kehrte aber 1922 nach Hilden zurück und blieb bei den Eltern. Nach der Machtübernahme der Nazis verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Familie. In der Pogromnacht 1938 geschah die Katastrophe: ein Nazi-Schlägertrupp verwüstete die Wohnung, die Mutter, Bertha Herz, stürzte aus dem Fenster und verletzte sich dabei lebensgefährlich. Wenige Wochen später, am 23.12.1938, erlag sie ihren Verletzungen. Erna Herz lebte weiter zusammen mit ihrem Vater in sehr ärmlichen Verhältnissen in der Apfelstraße 11, bis sie am 10.12.1941 in das Ghetto Riga deportiert wurde. In den Hildener Meldeunterlagen steht: „Riga, Lettland, ausgewandert“. In Riga verliert sich ihre Spur. Ernas Vater musste nach Düsseldorf in ein „Judenhaus“ ziehen, von wo er später nach Theresienstadt deportiert wurde. Auch er überlebte die Shoah nicht. Erna und Sigesmund Herz waren die letzten Juden in Hilden. Am 8. Januar 1942 gab der Bürgermeister in einer Ratssitzung bekannt, dass „… die Stadt seit dem 31.12.1941 judenfrei“ sei.


Text: Joachim Schröder


Literatur und Quellen:

 

Arbeitskreis Stolpersteine (Hg.): Steine gegen das Vergessen. Stolpersteine Hilden, 2. Auflage, Hilden 2013, S. 18 f.

Hain, Wolfgang: Zur Geschichte der Juden in Hilden, in: Hildener Jahrbuch, Neue Folge, Bd. II, 1979, S. 75-150.

Stammbaum

Stammbaum

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