29.10.1870
Langenfeld
–
23.12.1938
Hilden
Bertha Herz, geb. Meyer, lebte mit ihrem Mann Sigesmund Herz und den Kindern Max und Erna in der Feldstraße in Hilden. Nach der Rückkehr Sigesmunds als Frontsoldat aus dem Ersten Weltkrieg zogen sie in die Apfelstraße 11, wo die Familie eine Metzgerei betrieb. Bertha und Sigesmund nahmen aktiv am Hildener Leben teil. Die Kinder verließen 1921 das Elternhaus, Max ging nach Berlin, Erna für einige Zeit nach Kleve. Sie kehrte 1922 nach Hilden zurück und blieb bei den Eltern. Nach der Machtübernahme der Nazis brachen schon aufgrund des im März 1933 erlassenen Schächtverbotes schwierige Zeiten für die Metzgerei an. Die wirtschaftliche Lage verschlechterte sich. In der Pogromnacht verschaffte sich ein Nazi-Schlägertrupp gewaltsam Zutritt zur Wohnung und verwüstete sie. Bertha Herz stürzte aus dem Fenster und verletzte sich dabei schwer. Sie erlag am 23.12.1938 ihren Verletzungen. Tochter Erna wurde im Dezember 1941 in das Ghetto Riga deportiert. Sigesmund musste Hilden verlassen und zog nach Düsseldorf in das „Judenhaus“ in der Grupellostraße 8, von wo er im Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert wurde. Beide überlebten die Shoah nicht.
AG Stolpersteine Hilden/Joachim Schröder
Literatur und Quellen:
Arbeitskreis Stolpersteine (Hg.): Steine gegen das Vergessen. Stolpersteine Hilden, 2. Auflage, Hilden 2013, S. 18 f.
Hain, Wolfgang: Zur Geschichte der Juden in Hilden, in: Hildener Jahrbuch, Neue Folge, Bd. II, 1979, S. 75-150.
Der Stammbaum wird aktuell überarbeitet und ist bald wieder verfügbar. Vielen Dank für Ihre Geduld.