Werner Gabelin aus Krefeld

24.03.1915 Krefeld – 17.05.1989 Krefeld

Nach der NS-Gesetzgebung stammte Werner Gabelin aus einer „Mischehe“ und galt als „Halbjude“. Nach der Schule machte er eine kaufmännische Ausbildung und wurde Abteilungsleiter der Färberei Flores. Nachdem er ein Hitlerbild aus seinem Büro abhing, wurde er denunziert, entlassen und aus der DAF ausgeschlossen. Mit Mühe fand er Arbeit als Kraftfahrer bei einem Schrotthändler. 1942 heiratete er Lore Müller, die wie er aus einer „Mischehe“ stammte. Nur mit Hilfe Werners Arbeitgeber waren sie noch in der Lage, eine Wohnung zu finden. Am 26.9.1942 wurde ihr erster Sohn Richard geboren. Im folgenden Jahr wurden sie als „Volljuden“ eingestuft und gezwungen, den seit September 1941 obligatorischen „Judenstern“ zu tragen. Werner und seine schwangere Frau Lore, ihre Schwester und ihre Mutter wurden am 17.9.1944 zum Schlachthof gebracht. Er und seine Frau wurden über das OT-Lager Lenne-Vorwohle nach Berlin deportiert und einen Monat später in das Ghetto Theresienstadt. Seine Frau Lore bekam im Lager ihren zweiten Sohn Thomas. Werner, Lore und beide Kinder überlebten und wollten nach ihrer Befreiung in die USA auswandern, was ihnen aber verwehrt wurde, da Werner Mitglied in der KPD und VVN war. Sie blieben in Krefeld.

 

Literatur und Quellen:

Schupetta, Ingrid: Lore Gabelin. Eine biographische Skizze aus der NS-Zeit in: Theresienstädter Studien und Dokumente 1995, Prag 1995, S. 194 ff.;
Lore Gabelin, in: Kulturverein Schwarzer Hahn e.V.: Theresienstadt 1941-1945 - Ein Nachschlagewerk (online: http://www.ghetto-theresienstadt.info/pages/g/gabelinl.htm) (Aufruf 12.12.2017).

Text: Martin Heiter

Stammbaum

Stammbaum

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