Werner (Chaim) Rübsteck aus Willich

01.08.1927 Düsseldorf – 04.2011 Kiryat Biyalik

Werner wohnte mit seinen Eltern, Albert und Bertha Rübsteck, und seiner Schwester Ruth in Willich. Im Dezember 1941 wurde die Familie in das Ghetto Riga deportiert. Als 14jähriger musste Werner schwere Zwangsarbeit leisten, unter anderem in einer Gummifabrik, außerhalb des Ghettos. Sein Vater wurde 1942 im KZ Salaspils erschossen; Bertha und Ruth wurden bei der Auflösung des Rigaer Ghettos, Anfang November 1943, nach Auschwitz deportiert und ermordet. Werner kam in das KZ Stutthof bei Danzig, wo er auf einer U-Bootwerft als Schweißer arbeiten musste. Er erkrankte an Typhus und erlebte nur mit Glück die Befreiung im März 1945. Am 21.6.1945 kehrte Werner als einziger Überlebender seiner Familie nach Schiefbahn zurück – doch er wollte hier nicht bleiben: Er ging nach Südfrankreich und half jüdischen Flüchtlingen bei der damals noch illegalen Einwanderung nach Palästina, wohin er 1947 auch selbst ausreiste. Im Kibbuz Kfar Hahoresh bei Nazareth lernte er Livia „Lilly“ Schwab kennen, eine Holocaust-Überlebende aus Budapest, die er 1949 heiratete. Zuvor hatte Werner noch im Unabhängigkeitskrieg für den jungen Staat Israel gekämpft und war dabei schwer verwundet worden. Seit 1963 lebte das Ehepaar mit seinen zwei Kindern in Haifa, wo Werner als Betriebsleiter eines Marmorwerks arbeitete.

 

Literatur und Quellen:

Genger, Angela (Bearb.): „Und dann waren wir dran ...“ Auszug aus dem Interview von Angela Genger mit Werner Rübsteck am 20.4.1994 in Kiriat Bialik (Israel), in: Augenblick. Berichte, Informationen und Dokumente der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Nr. 20/21, Düsseldorf 2002, S. 38;
Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Interview mit Werner Chaim Rübsteck (1994);
Website der Stadt Willich: https://www.stadt-willich.de/de/kulturundbildung/werner-ruebsteck-linsellesstrasse-4/&nid1=11226_52411

Text: Joachim Schröder

Stammbaum

Stammbaum

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