Dr.
Walter
Albath
aus Düsseldorf
07.12.1904
Straßburg
–
05.06.1989
Dortmund
Leiter eines Einsatzkommandos in Polen, Gestapochef von Düsseldorf (1941-1943)
Der Jurist Dr. Walter Albath ließ sich 1934 als Rechtsanwalt am Oberlandesgericht Hamm nieder, trat aber 1935 in den Dienst der Staatspolizeileitstelle Berlin. Er war überzeugter Nationalsozialist und bereits 1933 in die NSDAP und die SS eingetreten. Schon 1939 wurde SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Albath Chef einer Gestapostelle (in Elbing). Nach dem Überfall auf Polen leitete er das Einsatzkommando 3, das zahlreiche Regimegegner und Juden ermordete. Anschließend empfahl er sich als Chef der Gestapo Königsberg für höhere Aufgaben. Im November 1941 wurde er Chef der Düsseldorfer Gestapo. Unter seiner Leitung wurden über 4.000 Juden deportiert. 1943 wurde Albath Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD in Düsseldorf und verantwortete zahlreiche Morde an ausländischen Zwangsarbeitern, besonders kurz vor Kriegsende. Wegen dieser Verbrechen verurteilte ihn ein britisches Militärgericht zu 15 Jahren Gefängnis, doch schon 1955 kam er frei und fand Arbeit in einem Dortmunder Versicherungsunternehmen. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ermittelte jahrelang gegen Albath wegen des „Verdachts der Judendeportation im Regierungsbezirk Düsseldorf“. Sie stellte das Ermittlungsverfahren am 8.9.1970 geräuschlos ein. Albath habe ohne niedrige Beweggründe lediglich die Befehle des RSHA ausgeführt und nichts von den Vernichtungsabsichten gewusst.
Literatur und Quellen:
Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt a. M. 2005.
Landesarchiv NRW R, Ger. Rep. 372/1465-1475
Bundesarchiv Berlin, BDC-Akte
Autor: Joachim Schröder