17.04.1895
Düsseldorf
Siegfried Cohen war von Beruf Ingenieur. Mit seiner nichtjüdischen Ehefrau Hildegard wohnte er zunächst in der Märkischen Str. 44 in Düsseldorf-Gerresheim. Vor den Deportationen war Siegfried Cohen aufgrund der „Mischehe“ vorerst geschützt, er musste aber Zwangsarbeit leisten, u.a. in der „jüdischen Arbeitskolonne“ auf dem Düsseldorfer Südfriedhof. Nach dem 12.10.1942 musste das Ehepaar in das „Judenhaus“ in der Steinstraße 60 im Stadtzentrum umziehen, am 22.7.1943 in das „Judenhaus“ in der Teutonenstraße 9. Siegfried Cohen wurde am 18.9.1944 mit dem sogenannten „Mischehen“-Transport vom Düsseldorfer Schlachthof in das Lager der Organisation Todt in Lenne deportiert, wo er Zwangsarbeit leisten musste; von dort kam er im Februar 1945 in das Ghetto Theresienstadt. Siegfried Cohen überlebte den Holocaust und kehrte nach seiner Befreiung in die Teutonenstraße 9 zurück, wo auch seine Frau noch lebte. Im April 1953 zog das Ehepaar in eine Wohnung Am Brambusch 17 in Düsseldorf-Unterrath.
Text: Gruppe Teutonenstraße (WS 2020/21)
Literatur und Quellen:
Arolsen Archives, 1.2.1.1. (Liste Transport VIII-5 von Hannover nach Theresienstadt, 25.2.1945).
Stadtarchiv Düsseldorf, 1-4-523 (Liste der hier Friedhofsarbeiter beschäftigten Juden, 21.1.1943)
Stadtarchiv Düsseldorf, Hausbuch Teutonenstraße 9
Auskunft Immo Schatzschneider, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf (2020).
Der Stammbaum wird aktuell überarbeitet und ist bald wieder verfügbar. Vielen Dank für Ihre Geduld.