Rosa
Cohen
aus Düsseldorf
01.03.1901
Düsseldorf
–
07.01.1945
Stutthof
Rosa Cohen lebte mit ihren Geschwistern in der Schönaustraße 1 in Düsseldorf-Gerresheim. Ihr Vater hatte jahrelang eine Metzgerei geführt, die die Kinder nach seinem Tod übernahmen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten mussten sie das Geschäft aufgeben. Rosa arbeitete als Verkäuferin, bis nach dem Novemberpogrom 1938 auch dies nicht mehr möglich war. Am 26.10.1941 musste sie sich zusammen mit vier Geschwistern – Regina, Jeanette, Hugo und Karl – am Düsseldorfer Schlachthof einfinden. Tags darauf wurden sie in das Ghetto Łódź im besetzten Polen deportiert. Sie mussten Zwangsarbeit leisten und waren in einer „Kollektivunterkunft“ untergebracht. Im Rahmen einer vorgeblichen „Umsiedlungsaktion“ wurde Rosas Schwester Jeanette im September 1942 in das Vernichtungslager Chełmno deportiert und ermordet; ihr Bruder Hugo verhungerte im Dezember 1942 im Ghetto. Rosa und ihre Geschwister blieben bis zur Auflösung des Ghettos im August 1944 in Łódź. Dann wurden sie nach Auschwitz deportiert, wo Karl ermordet wurde. Rosa und Regina wurden dagegen in das KZ Stutthoff verschleppt – beide erlebten ihre Befreiung nicht, Regina starb im September 1944, Rosa vier Monate später. Einzig ihr Bruder Josef, der durch seine nichtjüdische Ehefrau lange geschützt war („Mischehe“), überlebte den Holocaust.
Literatur und Quellen:
Jakobs, Hildegard u.a.: Im Getto von Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biographien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten (CD-Rom), Essen 2011
Landesarchiv NRW R, Ger. Rep. 372/88 (Verfahren gegen den früheren Gestapobeamten Pütz)
Auskünfte von Helene Cohen (2014)
Autor: Joachim Schröder