Rachla (Rosa)
Moszkowicz
aus Essen
18.09.1910
Skierniewice
–
Izbica
Rachla, genannt Rosa, war das älteste Kind von Benjamin und Chaja Moszkowicz. Bis ihr Vater als russischer Soldat im Ersten Weltkrieg kämpfen musste, lebte die Familie in Skierniewice (Polen). Der Vater geriet in deutsche Kriegsgefangenschaft und musste in Ahlen Zwangsarbeit leisten. Nach Kriegsende blieb er in Ahlen, holte seine Familie zu sich und arbeitete als selbstständiger Schumacher. Als die Familie bis 1928 um vier weitere Kinder wuchs, arbeitete der Vater zusätzlich auf der Zeche. Nach 1933 verschlechterte sich die ohnehin schon prekäre finanzielle Lage der Familie weiter. Auf der Suche nach Arbeit emigrierte der Vater nach Argentinien und wollte die Familie nachholen. Die Ausreise war für den 10. November 1938 geplant, wurde aber durch den Novemberpogrom zunichte gemacht. In der Pogromnacht wurde die Familie quer durch Ahlen gehetzt und im Herbst 1939 gezwungen, die Stadt zu verlassen. Die Familie zog nach Essen. Am 21. April 1942 wurden Rachla, drei Ihrer Geschwister sowie ihre Mutter über den Schlachthof in das Ghetto Izbica deportiert. Dort verliert sich ihre Spur. Sie überlebte wie ihre Mutter und fünf ihrer Geschwister den Holocaust nicht.
Literatur und Quellen:
Gummersbach, Hans W.: Der Weg nach Auschwitz begann auch in Ahlen. Vergessene Spuren der jüdischen Gemeinde einer westfälischen Stadt, Essen 2013
Moszkowicz, Imo: Der grauende Morgen. Eine Autobiographie, München 1998
Lebensgeschichte Imo Moszkowicz, in: http://www.jugend1918-1945.de (Projekt des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln) (aufgerufen am 12.08.2015)
Autor: Stefan Mühlhausen