Max "Mäckie"
Friedemann
aus Berlin
13.02.1905
Orsoy
–
10.11.1986
Berlin
Max Friedemann war der Sohn des Kaufhausbesitzers Simon Friedemann und seiner Frau Emma, er hatte sechs weitere Geschwister. Max studierte, wurde Ingenieur und begann, sich politisch zu engagieren. Er wurde Mitglied der KPD sowie der Internationalen Roten Hilfe und lebte in Berlin. Hier lernte er seine spätere Frau, die Modezeichnerin Golda Weid kennen. Beide waren ab 1933 im kommunistischen Widerstand aktiv und konnten nach Dänemark entkommen, als die Gestapo ihnen auf die Spur kam. Von dort gelangten sie 1936 nach Spanien, wo sie sich am Bürgerkrieg beteiligten. Max (Spitzname: Mäckie) war Kommandeur einer überwiegend aus jüdischen Emigranten bestehenden Miliz („Thälmann-Gruppe“). Im Februar 1939 flohen die beiden nach Frankreich, wo sie nach Kriegsbeginn als „feindliche Ausländer“ interniert wurden. Max und Golda gelang die Flucht aus dem Internierungslager und sie beteiligten sich aktiv am Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht. Max kämpfte im Rang eines Majors in der Résistance. Noch vor Kriegsende wurde ihr Sohn André geboren. 1946 kehrten sie nach Deutschland zurück, wobei sie sich bewusst für die sowjetisch besetzte Zone entschieden und in verschiedenen Staats- und Parteifunktionen tätig waren. Max Friedemann war zuletzt Handelsrat in Peking. Der ehemals aktive Widerstandskämpfer erhielt mehrere Verdienstorden der DDR.
Literatur und Quellen:
Janssen, Heinz: Erinnerungen an eine Schreckenszeit, Rheinberg 1933–1945–1948, Rheinberg 1989.
Lustiger, Arno: Schalom Libertad, Juden im Spanischen Bürgerkrieg, Frankfurt 1989, S. 77-78.
Lugschitz, Renée: Spanienkämpferinnen. Ausländische Frauen im spanischen Bürgerkrieg 1936-1939, Berlin/Wien 2012, S. 143-147.
Pech, Karl-Heinz: An der Seite der Résistance. Zum Kampf der Bewegung „Freies Deutschland“ für den Westen in Frankreich (1943-1945), Berlin (Ost) 1974.
Eine Familie aus Orsoy, WAZ 6.11.2010 (http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-rheinberg-xanten-alpen-und-sonsbeck/eine-familie-aus-orsoy-id3909228.html)
Autor: Joachim Schröder