Max Kussel aus Solingen

30.08.1899 Haan – 04.05.1970 Solingen

Max Kussel wurde 1899 als jüngstes von fünf Geschwisterkindern der Metzgerfamilie Kussel in Gruiten geboren. 1925 fing er an in Remscheid für die Firma Gebr. Alsberg als Einkaufsleiter und Verkäufer zu arbeiten und zog aus seinem Elternhaus aus. Im Oktober 1929 zog er nach Solingen-Wald zu seiner künftigen Frau Paula Reuter und seinen Schwiegereltern. Die beiden heirateten am 11.11.1930. Obwohl sie nach 1933 vom Amt zur Scheidung gedrängt wurden, blieben Max und Paula zusammen. 1938 wurde auch der Remscheider Teil der Firma Gebr. Alsberg „arisiert“ und von der Familie Sinn übernommen. Damit endete auch Max Kussels Tätigkeit im Unternehmen. Am 1. August 1944 wurde er das erste Mal deportiert. Er kam in ein Zwangsarbeitslager in Bedburg bei Köln, wo ihn seine Frau noch einige Male besuchen konnte. Als er dort entlassen wurde, musste er sich jedoch am 17.9.1944 bei der Solinger Gestapo einfinden, die ihn zum Düsseldorfer Schlachthof brachte, wo Max seinen Bruder Walter traf. Beide wurden am nächsten Tag in das Lager nach Holzminden-Lenne deportiert, von dort am 25.2.1945 in das Ghetto Theresienstadt. Nach seiner Befreiung am 9.5.1945 zog Max Kussel wieder nach Solingen-Wald zurück, wo er am 4.5.1970 verstarb.


Literatur und Quellen:

Mitteilungen des Sohns von Walter Kussel

Koch-Mehrin, Udo: Chronik der jüdischen Familien in Gruiten/Rhld. in der NS-Zeit 1933-1945, o.O. 2012 [Eigenverlag].
Koll, Reinhard: Auswirkungen der „Kristallnacht“ in Haan und Gruiten. Judenverfolgung: Auswertung von Gerichtsakten und Befragungen von Zeitzeugen. Nachdruck, Haan 2006 (Beiträge zur Lokalgeschichte, Bd. 2).
Krause, Manfred (Hg.): „...dass ich die Stätte des Glückes vor meinem Tode verlassen müsste". Beiträge zur Geschichte jüdischen Lebens in Solingen, Solingen 2000 (S. 350).

Autorin: Jasmin König

Stammbaum

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