Max
Gehrke
aus Düsseldorf
10.06.1895
Osłowo
–
16.06.1953
Düsseldorf
Gehrke war gelernter Anstreicher, bevor er 1915 als Frontsoldat eingezogen wurde. 1919 trat er in den Dienst der Berliner Schutzpolizei und wurde 1926 nach Düsseldorf versetzt. Im Mai 1933 trat Gehrke sofort in die NSDAP ein und machte im Polizeipräsidium Karriere, er wurde 1941 zum Hauptmann befördert. Am 22. April 1942 führte Hauptmann Gehrke das Schutzpolizei-Kommando, das den Deportationszug mit 941 Männern, Frauen und Kindern in das Ghetto Izbica in Polen bewachte. Niemand der Deportierten überlebte den Holocaust. Am 21. Juli 1942 begleitete Gehrke mit seinem Kommando einen weiteren Deportationszug, diesmal mit 965 Menschen, in das Ghetto Theresienstadt – 62 von ihnen überlebten. Vor Kriegsende gehörte Gehrke zu den höchsten Schutzpolizei-Offizieren der Stadt. Seinen Dienst setzte er nach 1945 ununterbrochen fort. Er wurde 1948 als „Mitläufer“ und in einem weiteren Verfahren 1949 als „nicht belastet“ eingestuft. Seine Tätigkeit als Bewacher von Deportationszügen kam in den Verfahren nicht zur Sprache.
Literatur und Quellen:
Landesarchiv NRW R, Personalakte Max Gehrke (noch ohne Signatur, 5.2.2016)
Autor: Joachim Schröder