06.08.1888
Vlotho
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Minsk
Martha Windmüller war die Tochter von Jacob und Johanna Windmüller und hatte drei jüngere Geschwister: Heinrich, Ernest und Fritz, der aber schon 1896 starb. Ihr Bruder Ernest starb als Soldat im Ersten Weltkrieg. Martha war unverheiratet noch 1939 als Sekretärin in Düsseldorf tätig. Sie wohnte am Mackensenplatz 56 (heute Jürgensplatz). Ende Juli/Anfang August 1939 beantragte Martha beim Polizeipräsidenten in Düsseldorf einen Heimatschein, der ihr auch erteilt wurde. Vermutlich war sie arbeitslos und mittellos geworden und benötigte gegenüber den Behörden eine Bestätigung ihres berechtigten Aufenthaltes in Düsseldorf. Am 1.4.1941 beantragte Martha, die mittlerweile in der Königsallee 86 wohnte, einen Pass. Wahrscheinlich plante sie, Deutschland zu verlassen, doch die Ausreise gelang ihr aus unbekannten Gründen nicht. Im Sommer 1941 musste sie in das „Judenhaus“ in der Teutonenstraße 9 in Oberkassel umziehen. Wenige Monate später erhielt sie den Befehl zur „Evakuierung: am 9.10.1941 musste sich Martha am Düsseldorfer Schlachthof einfinden, am nächsten Tag wurde sie vom Güterbahnhof Derendorf in das Ghetto Minsk deportiert, wo sich ihre Spur verliert. Marthas Bruder Heinrich wurde am 16.6.1944 von Berlin nach Theresienstadt deportiert, von dort kam er am 28.9.1944 nach Auschwitz, wo er ermordet wurde.
Text: Gruppe Teutonenstraße (WS 2020/21)/Joachim Schröder
Literatur und Quellen:
Landesarchiv NRW, RW 58/30280 (Gestapopersonenakte Martha Windmüller)
Geni.com: https://www.geni.com/people/Martha-Windm%C3%BCller-124-345-1/6000000002678655194
Website: https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/36554-heinrich-windm-ller/
Hüttenhain (2019).
Der Stammbaum wird aktuell überarbeitet und ist bald wieder verfügbar. Vielen Dank für Ihre Geduld.