Manass Neumark aus Duisburg

19.05.1875 Posen – 21.10.1942 Terezín

Manass Neumark wuchs in Posen auf und studierte in Berlin, wo er auch seine Rabbiner Prüfung ablegte. Kurz nach der Hochzeit mit seiner Cousine Martha zog Manass nach Duisburg, um dort als erster Rabbiner zu arbeiten. Er kümmerte sich viel um die ortsansässigen Jugendlichen seiner Gemeinde und arbeitete während des ersten Weltkrieges als Seelsorger. Zusätzlich hatte er große Probleme, die jüdische Gemeinde zu vereinen, da im Zuge der Industrialisierung und der Zuwanderung vieler jüdischer Arbeitsmigranten in Duisburg viele unterschiedliche Strömungen und Kulturen aufeinander trafen. Als 1924 seine Frau starb, zog seine Schwester Hulda bei ihm ein und kümmerte sich um den Haushalt. Nach der Machtübernahme der Nazis rückte Manass Neumark noch stärker in das Zentrum der jüdischen Gemeinde und kehrte selbst 1936 von seiner Reise aus Israel zurück, da er die Mitglieder seiner Gemeinde nicht im Stich lassen wollte. Auch als seine vier Kinder emigrierten, drei von ihnen nach Israel, blieb er in Deutschland und erlebte zwei Jahre später die Pogromnacht, wodurch er seinen gesamten Besitz verlor. Er musste schließlich in Duisburgs größtes „Judenhaus“ in der Baustraße 4 umziehen. Am 25.7.1942 wurde er mit 979 Juden vom Düsseldorfer Schlachthof aus in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Dort wurde er drei Monate später umgebracht. Vier seiner Geschwister fielen ebenfalls dem Holocaust zum Opfer.

 

Text: Lilli Neuhausen

 

Literatur und Quellen:

Geni.com: https://www.geni.com/people/Manasse-Neumark-Rabbi/6000000018845477740

Denkmal für jüdische Mitbewohner: https://www.derwesten.de/staedte/duisburg/ein-denkmal-fuer-alte-nachbarn-id8712064.html

Datenbank jüdische Grabsteine: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?sel=du3&function=Ins&anzeige=mix&inv=0015

Heid, Ludger: „Wehrhafter Seelsorger mit heiterem Gleichmut“. Der Duisburger Rabbiner Manass Neumark. In:  Jan-Pieter Barbian/Michael Brocke/Ludger Heid (Hg.): Juden im Ruhrgebiet, Essen 1999, S. 47-66.

Klümper, Cordula: Duisburger Juden gestern und heute, Duisburg 2009, S. 108-109 (online: https://duisburg-muelheim-oberhausen.deutscher-koordinierungsrat.de/sites/default/files/downloads/DMO/Duisburger_Juden_gestern_und_heute.pdf).

Duisburger Stolpersteine, 2005, S. 89-90

Stammbaum Manass Neumark: https://www.genealogieonline.nl/de/shirekchamove-tree/I22178.php

Die Pogromnacht in Duisburg (http://buendnis9nov.blogsport.eu/redebeitrage/).

Stammbaum

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Der Stammbaum wird aktuell überarbeitet und ist bald wieder verfügbar. Vielen Dank für Ihre Geduld.