Kurt
Falkenstein
aus Hochneukirch
05.10.1903
Hochneukirch
–
1945
Todesmarsch
Kurt Falkenstein lebte in Hochneukirch. Der Elektriker wird als lebenslustiger und aktiver Mensch beschrieben. Er spielte im „Verein für Balltreterei“ Fußball, bis den jüdischen Spielern die Mitgliedschaft verboten wurde. Er war auch Mitglied im jüdischen Sportclub Makkabi Mönchengladbach und beteiligte sich als Leichtathlet erfolgreich an Wettkämpfen. 1932 wehrten sich Kurt und sein Bruder Richard gegen die Nazis im Ort. Als Antwort auf die Hakenkreuzfahne hissten sie die Flagge der „Eisernen Front“, einer Organisation, die sich in der Weimarer Republik aktiv den Nazis widersetzte. Im Frühjahr 1938 bemühte sich Kurt um eine Ausreise nach Brasilien, sah sich jedoch mit großen bürokratischen Hürden konfrontiert. Er blieb schließlich und heiratete Betty Lüchenheim. 1941 wurde das Paar zusammen mit Kurts Cousine Ilse Rübsteck und anderen Hochneukircher Juden ins Ghetto Riga deportiert. Einen Tag zuvor verfassten Kurt und Betty noch eine Abschiedskarte an Verwandte in Holland. Über das weitere Leben und Leiden der beiden gibt es kaum Informationen. Nach Berichten von Überlebenden wurde Kurt Falkenstein zusammen mit Ernst Rübsteck auf einem Todesmarsch kurz vor Kriegsende bei einem Fluchtversuch von der SS ermordet.
Literatur und Quellen:
Röttger, Rüdiger: Davon haben wir (nichts) gewußt. Jüdische Schicksale aus Hochneukirch/Rheinland 1933-1945, Hochneukirch 1998
Autorin: Adelheid Schmitz