11.04.1888
Düsseldorf
–
1942
Minsk
Klara Wege, geb. Meyer wuchs mit ihren vier jüngeren Geschwistern Clementine, Leo, Josef und Martha in Hilden auf. Ihr Vater Nathan Meyer war Viehhändler und besaß zudem einige Immobilien und Ländereien im Umkreis, die er verpachtete. Klaras Bruder Josef fiel als Soldat im Ersten Weltkrieg im Alter von 22 Jahren in Flandern. 1932 heiratete Klara Fritz Wege, einen nichtjüdischen Unternehmer, der in Düsseldorf ein Speditionsunternehmen besaß, und zog zu ihm nach Düsseldorf. Die Ehe blieb kinderlos. Fritz Wege starb bereits im Jahr 1934, woraufhin Klara das Unternehmen ihres Mannes weiterführte. Von den Grausamkeiten der Pogromnacht blieb Klaras Wohnung in der Derendorferstraße 47 in Düsseldorf, sowie Klara selbst verschont. Das Haus, in dem sie wohnte, wurde ca. 1940 als Zwangsunterkunft („Judenhaus“) genutzt. Am 9.11.1941 musste sich Klara Wege auf Befehl der Gestapo am Düsseldorfer Schlachthof einfinden, am Morgen des 10.11.1941 wurde sie vom Güterbahnhof Derendorf ins Ghetto Minsk deportiert, in dem gleichen Transport wie ihre Schwägerin Minna Meyer und deren Tochter Hannelore. Klaras Spur verliert sich dort – überlebt hat sie nicht. Ihre Schwester Clementine wurde 1942 in Auschwitz ermordet, ihre Geschwister Leo Meyer und Martha Kaufmann überlebten den Holocaust. An ihrem früheren Wohnort in Hilden in der Gerresheimer Str. 189/191 erinnert ein Stolperstein an Klara Wege.
Literatur und Quellen:
Arbeitskreis Stolpersteine (Hg.): Steine gegen das Vergessen. Stolpersteine Hilden, 2. Auflage, Hilden 2013, S. 26 f.
Suchy, Barbara: Leo Meyer aus Hilden. Eine dokumentarische Erzählung, Hilden 2016
Gedenkbuch des Bundesarchivs, Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 - 1945
Deportationsliste des Transportes aus dem Gestapobereich Düsseldorf in das Ghetto Minsk am 10.11.1941, Deportationen 1.2.1.1/11198936/ITS Digital Archive, Arolsen Archives
Stolpersteine NRW, URL: https://stolpersteine.wdr.de/web/de/stolperstein/9140
Text: Nina M.G. Ostholt / Joachim Schröder
Der Stammbaum wird aktuell überarbeitet und ist bald wieder verfügbar. Vielen Dank für Ihre Geduld.