Hannele Zürndorfer wurde als erstes Kind des Verlagsdirektors und Theaterkritikers Adolf Zürndorfer und Elisabeth Zürndorfer geboren. 1930 zogen die Eltern mit Hannele und ihrer jüngeren Schwester Lotte in den Stadtteil Gerresheim. Die Familie nahm nicht nur aktiv am gesellschaftlichen und kulturellen Leben in Düsseldorf teil - auch die offene und tolerante Haltung der Eltern gegenüber anderen Religionen wurde an die Töchter vermittelt. Sowohl jüdische als auch christliche Feste wurden gefeiert. Selbst christliche Gottesdienste besuchte die Familie. Hannele wurde am 8.4.1932 in die Grundschule in der Benderstraße eingeschult, welche sie bis 1936 besuchte. 1935 wurde jüdischen Kindern der Zugang zu Höheren Schulen verboten. Deshalb besuchte Hannele nach der Grundschule die von der Jüdischen Gemeinde eingerichtete jüdische Schule. Durch die Diskriminierungen - und besonders nach den Ereignissen der Novemberpogrome 1938 – versuchte die Familie Deutschland zu verlassen. Doch nur die beiden Schwestern konnten 1939 mit einem Kindertransport nach England gerettet werden. 1948 erhielt Hannele die britische Staatsbürgerschaft. Sie heiratete 1956, änderte ihren Namen in Karola Regent und veröffentlichte 1988 ihr Buch „Verlorene Welt“. 2003 wurde in Gerresheim eine katholische Grundschule nach ihr benannt.

Text: Cegerxwun Köroglu

Literatur und Quellen:

Zürndorfer, Hannele: Verlorene Welt – Jüdische Kindheit im Dritten Reich, Düsseldorf 2007.

Jakobs, Hildegard (in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos): Im Getto von Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten. Hrsg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011, S. 797-799.

Homepage der Hanna-Zürndorfer-Schule: Namensgebung – Hanna-Zürndorfer-Schule ???? (hanna-zuerndorfer-schule.de), Zugriff 29.06.2022.

Regent, Karola: Testimony (Website: https://gatheringthevoices.com/karola-regent-life-before-the-war/)