08.07.1925
Neumünster
–
11.02.2017
Jerusalem
Karla wuchs in einer jüdisch-liberalen Familie in Düsseldorf auf. Nach den Novemberpogromen 1938 verließ sie ihre bisherige Schule und wechselte gemeinsam mit ihrer Schwester Hanne an das jüdische Gymnasium Jawne in Köln. Mit einem „Kindertransport“ konnte Karla im Sommer 1939 nach England ausreisen. Mit etwa 25 anderen Mädchen bezog sie zunächst eine Gruppenunterkunft in Manchester. Bereits mit 15 Jahren arbeitete sie in der Textilindustrie, um unabhängig zu sein. Später zog sie zu ihrer Schwester Hanne nach Cambridge, der es durch eine Anstellung als Haushaltshilfe ebenfalls gelungen war, nach England auszureisen. Karlas Vater Max Rath war bereits 1928 verstorben, ihr Stiefvater, Jakob Bernhard 1941. Ihre Mutter Paula Bernhard-Rath (geb. Coppel) wurde trotz der Aussicht einer Emigration nach Kuba am 10.11.1941 über den Düsseldorfer Schlachthof in das Ghetto Minsk deportiert und ermordet. Karla fand in England Kontakt zur religiös-zionistischen Jugendbewegung Bachad. Während eines Vorbereitungskurses für ein bäuerliches, kollektives Leben in Palästina lernte sie auch ihren späteren Mann Zvi kennen, mit dem sie zwei Kinder bekam und 1950 nach Israel ging. Dort lebte und arbeitete sie einige Jahre im Kibbuz Lavi, später in Jerusalem. Sie engagierte sich u.a. in einem Hospiz und war für die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem aktiv.
Literatur und Quellen:
Website: https://www.leftovers.eu/ (Kurz-Bio und Interview mit Karla Yaron)
Website Jawne: https://www.jawne.de/video-interview-mit-karla-yaron-jerusalem/
Dokumentensammlung Website Jawne: https://www.jawne-dokumente.de/suche?s=karla+yaron
Website: geni.com
Text: Eva Krane
Karla Bernhard-Rath wuchs in einer jüdisch-liberalen Familie und ab 1929 in Düsseldorf auf. Nach den Novemberpogromen 1938 verließ sie ihre bisherige Schule – das private Goethe-Lyzeum in Düsseldorf – und wechselte auf Initiative ihrer Eltern und gemeinsam mit ihrer Schwester Hanne an das jüdische Gymnasium Jawne in Köln.
Mit einem von ihrem Schuldirektor Dr. Erich Klibansky organisierten „Kindertransport“ konnte Karla im Sommer 1939 nach England ausreisen. Mit etwa 25 anderen Mädchen bezog sie zunächst eine Gruppenunterkunft in Manchester. Bereits mit 15 Jahren begann sie in der Textilindustrie zu arbeiten, um unabhängig zu sein. Später zog sie zu ihrer Schwester Hanne nach Cambridge, der es durch eine Anstellung als Haushaltshilfe ebenfalls gelungen war nach England auszureisen.
Karlas Vater Max Rath starb bereits 1928, ihr Adoptivvater und zweiter Ehemann ihrer Mutter Jakob Bernhard zu Beginn des Jahres 1941 an einer Lungenentzündung. Ihre Mutter Paula Bernhard-Rath (geb. Coppel) musste in Düsseldorf in ein sogenanntes „Judenhaus“ in der Grimmstraße 36 umziehen. Trotz der Aussicht einer Emigration nach Kuba, wurde sie am 10. November 1941 über den Düsseldorfer Schlachthof in das Ghetto Minsk deportiert und ermordet.
Karla verbrachte die Kriegsjahre und die darauffolgende Zeit in England und fand dort Kontakt zur religiös-zionistischen Jugendbewegung Bachad. Während eines Vorbereitungskurses (Hachschara) für ein bäuerliches, kollektives Leben in Palästina lernte sie auch ihren späteren Mann Zvi kennen, mit dem sie zwei Kinder bekam und 1950 nach Israel ging. Dort lebte und arbeitete sie einige Jahre im Kibbuz Lavi, später in Jerusalem. Ehrenamtliche Arbeit war Karla wichtig, sie engagierte sich u.a. in einem Hospiz und war für die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem aktiv. Mit ihren Freundinnen aus der Zeit des Kindertransports hatte sie ihr Leben lang engen Kontakt.
Text: Eva Krane
Der Stammbaum wird aktuell überarbeitet und ist bald wieder verfügbar. Vielen Dank für Ihre Geduld.