Karl Ruhrberg aus Düsseldorf

22.05.1914 München – 08.10.1990 Düsseldorf

Düsseldorfer Gestapobeamter, Angehöriger des Einsatzkommandos 8

Ruhrberg war der Sohn eines Stahlkaufmanns und wuchs in Düsseldorf auf. Nach Abitur und Wehrdienst bewarb er sich bei der Düsseldorfer Gestapo, die ihn am 1.12.1935 als Kriminalanwärter anstellte. Nach Eintritt in die SS (1937) und Besuch der Führerschule der Sicherheitspolizei und des SD in Berlin-Charlottenburg (1939) kam er zur Gestapo Koblenz und wurde bald zum Studium der Rechtswissenschaften zugelassen. Von Mai bis Oktober 1941 war Ruhrberg vier Monate Angehöriger des Einsatzkommandos 8, das in der Sowjetunion für die Ermordung von Zehntausenden Juden verantwortlich war. Anschließend war er vor allem am Reichssicherheitshauptamt tätig. Nach dem Krieg scheiterte Ruhrberg zunächst mit einem eigenen Holzbearbeitungsunternehmen, danach arbeitete er als Vertreter und kaufmännischer Angestellter. Seit September 1956 war er Angestellter beim Statistischen Landesamt Nordrhein-Westfalen. Im Mai 1959 wurde er in Zusammenhang mit dem Ermittlungsverfahren gegen den Leiter des EK 8, Otto Bradfisch, in Untersuchungshaft genommen. Ruhrberg, der an verschiedenen Massenexekutionen aktiv beteiligt war, berief sich auf den Befehlsnotstand – das Gericht hielt dies für glaubhaft und sprach ihn am 21.7.1961 frei. 1968 arbeitete er bei der Ärzte- und Apothekerbank in Düsseldorf.


Literatur und Quellen:

Urteil des Landgerichts München gegen Otto Bradfisch u.a. (21.7.1961), in: Justiz und NS-Verbrechen, Nr. 519 (Bd. XVII) (veröffentlicht online: http://www.gelsenzentrum.de/urteil_bradfisch.htm)

Autor: Joachim Schröder

Stammbaum

Stammbaum

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