08.06.1889
Thaleischweiler
–
1944
Auschwitz
Johanna Altmann war die Tochter von Abraham und Karoline Lesem. Sie arbeitete als Schneiderin und heiratete am 1.2.1921 David Altmann, der ebenfalls Schneidermeister war. Zusammen hatten sie einen Sohn Alfred, der am 28.12.1921 in Düsseldorf geboren wurde. Die Familie lebte auf der Blumenstraße 9 in Düsseldorf, wo sie im Erdgeschoß ihren eigenen Schneidersalon betrieben. Johanna war Mitglied im Sportverein Makkabi Düsseldorf und hatte dort leitende Funktionen. In Folge der Novemberpogrome 1938 wurden der Salon und die Wohnung der Altmanns von SS-Männern vollständig verwüstet. Im Februar 1939 gelang dem Sohn Alfred mit Hilfe eines Kindertransportes die Flucht nach Großbritannien. Zwei Monate später, im April 1939, musste das Ehepaar in das „Judenhaus“ in der Teutonenstraße 9 ziehen. Während sie dort lebten, durfte Johanna als Näherin ausschließlich für jüdische Personen arbeiten. Am 27.10.1941 wurde das Ehepaar über den Düsseldorfer Schlachthof in das Ghetto „Litzmannstadt“ (Łódź) deportiert. Aufgrund der Auszeichnungen Davids im Ersten Weltkrieg wurde das Ehepaar am 8.5.1942 von der „Aussiedlung“ (in das Mordlager Chełmno) zurückgestellt. Doch 1944 kamen Johanna und David Altmann vermutlich mit einem der letzten Transporte ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, wo sie ermordet wurden.
Text: Gruppe Teutonenstraße (WS 2020/21)
Literatur und Quellen:
Jakobs, Hildegard (in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos): Im Getto von Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten. Hrsg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011.
Johanna Altmann wurde am 8.6.1889 als Tochter von Abraham und Karoline Lesem geboren. Sie hatte zwei ältere Geschwister, Isidor und Irma. Johanna arbeitete nach ihrer Ausbildung als Schneiderin und heiratete am 1.2.1921 David Altmann, der ebenfalls Schneidermeister von Beruf war. Zusammen hatten sie einen Sohn Alfred, der am 28.12.1921 in Düsseldorf geboren wurde. Zusammen lebte die Familie in der Blumenstraße 9 in Düsseldorf, wo sie im Erdgeschoß ihren eigenen Schneidersalon hatten. Johanna Altmann war Mitglied im Sportverein Makkabi Düsseldorf und in den Jahren 1930 und 1932 dessen gewählte Besitzerin. 1930 hatte sie zudem den Vorsitz im Ehrengericht des Vereins und fungierte als „Obmann“ der Tennisabteilung. 1932 saß sie für die Tennisspieler im Abteilungsausschuss.
Zusammen mit ihrer Schwester Irma Rosenberg, die ebenfalls mit ihrer Familie in Düsseldorf wohnte, kümmerte sich Johanna Altmann um ihre Mutter Karoline Lesem, die abwechselnd bei den Familien untergebracht war. Am 18.7.1931 verstarb Karoline Lesem und wurde auf dem neuen jüdischen Friedhof an der Ulmenstraße in Düsseldorf begraben.
In Folge des Novemberpogroms 1938 wurden der Salon und die Wohnung der Altmanns von SS-Männern vollständig verwüstet. Im Februar 1939 gelang Johanna und David Altmanns Sohn Alfred, mit Hilfe eines Kindertransportes die Flucht nach Großbritannien. Zwei Monate später, im April 1939, musste das Ehepaar in das „Judenhaus“ in der Teutonenstraße 9 ziehen. Während sie dort lebten, durfte Johanna Altmann als Näherin nur für jüdische Personen arbeiten. Am 27.10.1941 wurde das Ehepaar Altmann über den Düsseldorfer Schlachthof in das Ghetto „Litzmannstadt“ (Łódź) deportiert. Aufgrund der Auszeichnungen David Altmanns im Ersten Weltkrieg wurde das Ehepaar am 8.5.1942 von der „Aussiedlung“ (in das Mordlager Chełmno) zurückgestellt. In der Folgezeit arbeitete Johanna Altmann als Häklerin in der Handstickerei (II) mit der Arbeiternummer 71734. 1944 kamen Johanna und David Altmann vermutlich mit einem der letzten Transporte ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, wo sie ermordet wurden.
Text: Gruppe Teutonenstraße (WS 2020/21)
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