Hulda Pankok (geb. Droste) aus Düsseldorf

20.02.1895 Bochum – 08.09.1985 Drevenack

Hulda Pankok studierte Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte und wurde zunächst Bibliothekarin – in Bochum richtete sie die erste Bibliothek für Kinder ein. 1919 wurde sie Feuilletonredakteurin am „Düsseldorfer Stadtanzeiger“, der von ihrem Bruder, Heinrich Droste, herausgegeben wurde. Später arbeitete sie auch für den Rundfunk. Bei einem Interview lernte die überzeugte Pazifistin den Maler Otto Pankok kennen und heiratete ihn 1921. Die beiden unternahmen in der Folgezeit viele Reisen und waren mit zahlreichen Künstlern, Schriftstellern und Schauspielern befreundet. Um der Verfolgung durch die Nazis zu entgehen, zogen sich die Pankoks 1935 ins Münsterland zurück. Hulda erhielt 1937 Berufsverbot, schrieb jedoch unter Pseudonym weiter. Nach weiteren Umzügen landeten sie 1941 in der Eifel. In ihrem alten Bauernhaus in Pesch versteckten die Pankoks im Herbst 1944 Hilde Barz, die mit ihrem Mann vor der drohenden Deportation durch die Gestapo geflohen war. Auch zwei entflohene Zwangsarbeiter fanden bei ihnen Unterschlupf. Nach dem Krieg war Hulda Pankok Leiterin des Feuilletons der Düsseldorfer Zeitung „Der Mittag“, gründete den Drei-Eulen-Verlag und war als Pazifistin aktiv. Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ehrte Hulda und Otto Pankok 2014 als „Gerechte unter den Völkern“.


Literatur und Quellen:

Aus meinem Leben mit Otto Pankok: Hulda Pankok erzählt im Gespräch, aufgezeichnet im Herbst 1976 im Otto-Pankok-Museum Haus Esselt, Düsseldorf 1983
Dem Vergessen entgegen. Frauen in der Geistesgeschichte Düsseldorfs. Lebensbilder und Chroniken. Dokumentation einer Ausstellung des Frauen-Kultur-Archivs, Neuss 1989
Gerards, Christopher: Das gefährliche Geheimnis der Pankoks, in: Aachener Zeitung (12.12.2014) (http://www.aachener-zeitung.de/lokales/region/das-gefaehrliche-geheimnis-der-pankoks-1.979127)
Pankok, Eva: Hulda Pankok – Ein erfülltes Leben, in: Neuhaus-Koch, Ariane (Hg.): Der eigene Blick. Frauen-Geschichte und -kultur in Düsseldorf, Neuss 1989, pp. 203-218
Schmidt, Uta: Hulda Pankok, 1895-1985. Ein Leben für Bildung, Wissen, Schönheit (http://www.frauenruhrgeschichte.de/frauenregion/personen/personen-single/?tx_frgdatabases_pi1[showUid]=74

Autor: Joachim Schröder

Stammbaum

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