Hugo Löwenstein wuchs gemeinsam mit seiner Schwester Dina Löwenstein in Bocholt auf. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger, wofür er das Eiserne Kreuz II. Klasse erhielt. Aus der Ehe mit Johanna Löwenstein, geb. Davids, gingen die Söhne Rudi und Kurt hervor. Hugo Löwenstein war Kaufmann für Getreide und Futtermittel, die Familie wohnte in der Harleßstraße 6 und war eng befreundet mit der Familie Arthur und Aenne Cohen. Bereits 1937 bemühte sich Hugo, allerdings vergeblich, um eine Ausreise nach Australien. Nach dem Novemberpogrom 1938 wurde Hugo mit seinen Söhnen verhaftet. Der jüngere Sohn Kurt wurde zwei Tage später entlassen, Hugo und Rudi wurden ins KZ Dachau eingewiesen. Im Dezember 1938 durften sie nach Düsseldorf zurückkehren. Eine Ausreise gelang nur den Söhnen der Löwensteins. Mit einem Kindertransport gelangten sie 1939 nach England. Hugo Löwenstein musste Zwangsarbeit für die Stadt leisten, im Juni 1941 musste das Ehepaar in die Zwangsunterkunft Graf-Recke-Straße 21 ziehen. Hugo und Johanna wurden am 27.10.1941 über den Düsseldorfer Schlachthof in das Ghetto Łódź deportiert. Von einer drohenden weiteren „Umsiedlung“ im Mai 1942 konnte sich das Ehepaar aufgrund der Kriegsauszeichnung Hugos vorerst zurückstellen lassen. Hugo starb am 24.12.1942 im Ghetto Łódź. Seine Frau Johanna wurde am 18.7.1944 nach Chełmno deportiert und ermordet.

Literatur und Quellen:

Jakobs, Hildegard u.a.: Im Getto von Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, Essen 2011

Gedenkbuch der Landeshauptstadt Düsseldorf https://gedenkbuch-duesseldorf.de/memory-book/loewenstein-hugo/?_sfm_name=L%C3%B6wenstein

Gedenkbuch des Bundesarchivs, Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 - 1945

Deportationsliste des Transportes aus dem Gestapobereich Düsseldorf in das Ghetto Litzmannstadt am 27.10.1941, Deportationen 1.2.1.1/11198855/ITS Digital Archive, Arolsen Archives

Yad Vashem Databases

Text: Nina M.G. Ostholt