Hermann Waldbillig aus Düsseldorf

29.01.1910 Remscheid

Angehöriger des „Judenreferates“ der Düsseldorfer Gestapo Waldbillig arbeitete seit 1934 bei der Reichsbahn in Wuppertal, ehe er im Oktober 1939 zur Düsseldorfer Gestapo kam. Er gehörte seit 1937 der NSDAP an und wurde einer der berüchtigsten Mitarbeiter des „Judenreferats“. Waldbillig war an der Vorbereitung und der Organisation aller großen Deportationen vom Schlachthof beteiligt. Überlebende berichteten nach dem Krieg von Demütigungen und Misshandlungen, die sie durch ihn erfahren hatten. Nach dem Krieg wurde Waldbillig durch die Briten interniert. Das Düsseldorfer Schwurgericht verurteilte ihn im Juni 1949 zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe, wobei die Internierungshaft größtenteils angerechnet wurde. Waldbillig fand Beschäftigung in der Metallindustrie, zuerst als Arbeiter, später als Vertreter im Außendienst einer Düsseldorfer Schraubengroßhandlung.

 

Literatur und Quellen:

Berschel, Holger: Bürokratie und Terror. Das Judenreferat der Gestapo Düsseldorf 1935-1945, Essen 2001;  Schmidt, Herbert: Der Elendsweg der Düsseldorfer Juden. Chronologie des Schreckens 1933-1945, Düsseldorf 2005; Urteil des Düsseldorfer Schwurgerichts vom 3.6.1949, in: Justiz und NS-Verbrechen, Bd. V, Nr. 148; Aussage Waldbilligs im Albath-Ermittlungsverfahren, 5.4.1965, in: Yad Vashem, TR 19/17, Bl. 49

Text: Joachim Schröder

Stammbaum

Stammbaum

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