Helene Krebs (geb. Berg) aus Solingen-Ohligs

12.09.1906 Solingen-Ohligs – 03.01.1943 Auschwitz

Helene Krebs war das jüngste von sechs Kindern des jüdischen Klempners Jakob Berg und seiner Frau Wilhelmine. Nach Besuch der katholischen Volksschule wurde sie Schneiderin und heiratete im Januar 1933 den Katholiken Paul Ludwig Krebs – sie blieb dennoch bis 1942 Mitglied der Solinger Synagogengemeinde. Nach der Pogromnacht 1938 musste Helene ihren Beruf aufgeben, blieb aber, weil sie in „Mischehe“ lebte, vor den 1941 einsetzenden Deportationen geschützt. Im April 1942 gewährte sie ihrer Cousine Edith Meyer und deren Verlobten Heinrich Heinen einige Tage Unterschlupf in ihrer Wohnung in Solingen-Ohligs. Edith war die Flucht aus dem Ghetto Riga geglückt, in das sie im Dezember 1941 vom Düsseldorfer Schlachthof deportiert worden war. Das Paar versuchte, in die Schweiz zu entkommen (wurde aber beim Grenzübertritt verhaftet). Von einer Nachbarin bei der Gestapo denunziert, kamen Helene und kurzzeitig auch ihr Mann Paul in Haft. Die Gestapo betrieb mit allen Mitteln und die Einweisung Helenes in das KZ Auschwitz. Obwohl sie im 7. Monat schwanger war, wurde Helene Ende Dezember 1942 nach Auschwitz verschleppt und dort sofort nach ihrer Ankunft ermordet.

 

Literatur und Quellen:

Landesarchiv NRW R, RW 58/52490

Berschel, Holger: Bürokratie und Terror. Das Judenreferat der Gestapo Düsseldorf 1935-1945

Rudzio, Margit Tamar: Spurensuche 1996, in: „... daß ich die Stätte des Glückes vor meinem Tode verlassen müßte." Beiträge zur Geschichte jüdischen Lebens in Solingen, hrsg. von Manfred Krause / Solinger Geschichtswerkstatt, Solingen 2000, S. 271-274

Website der Stadt Solingen: http://www2.solingen.de/C12573970063EF58/html/886A0C24D259F7E7C12573A3003F583F?openDocument

 

Text: Joachim Schröder

Stammbaum

Stammbaum

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