Hans Frenkel aus Mönchengladbach

11.10.1922 Mönchengladbach – 04.1945 Buchenwald

Hans Frenkel hatte gerade seinen 19. Geburtstag gefeiert, als er, seine Schwester Liesel und seine Eltern den Befehl der Gestapo zugestellt erhielten, sich am 10. Dezember 1941 im Düsseldorfer Schlachthof einzufinden, zum „Arbeitseinsatz im Osten“. Am nächsten Morgen wurden sie in das Ghetto Riga deportiert. Eine Auswanderung nach Brasilien war 1939 gescheitert, weil der Krieg ausgebrochen war. Wenige Tage nach der Ankunft musste Hans gemeinsam mit vielen anderen jungen Männer das KZ Salaspils aufbauen. Etwa die Hälfte der Männer überlebte dieses brutale Arbeitskommando nicht. Als Hans in das Ghetto zurückkehrte, halb verhungert und mit zahlreichen Erfrierungen, war sein Vater bereits an Unterernährung und Entkräftung gestorben. Als das Ghetto Riga aufgelöst wurde, verschleppte die SS die Alten und „Arbeitsunfähigen“ nach Auschwitz und ermordeten sie dort. Hans und Liesel kamen in das KZ Stutthof. Während Liesel in ein Arbeitskommando in Westpreußen kam, wurde Hans in das KZ Buchenwald und von dort in ein Außenkommando: in der Zeche „Bochumer Verein“ verlegt, wo er Zwangsarbeit leisten musste. Als Rheydt im März 1945 schon befreit war, trieb die SS die Häftlinge zurück nach Buchenwald. Hans erlebte die Befreiung des Lagers nicht mehr.


Literatur und Quellen:

Ginsburg, Liesel: Erinnerungen an die Deportation und das Ghetto Riga, ungedrucktes Typoskript (ca. 1946)
Ginsburg, Liesel: Eine Jüdin kehrt zurück, in: D. Sessinghaus-Reisch (Hg.): Erinnerte Geschichte. Frauen aus Mönchengladbach schreiben über die Kriegs- und Nachkriegszeit 1940-1950, Mönchengladbach 1993

Autor: Stefan Mühlhausen

Stammbaum

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