Erna Etscheit (geb. Silberberg) aus Düsseldorf

18.03.1892 Düsseldorf – 12.12.1964 Düsseldorf

Erna Etscheit arbeitete als Fremdsprachenkorrespondentin bei einer Düsseldorfer Firma. Sie war mit dem nichtjüdischen Kaufmann Josef Etscheit verheiratet und hatte sich katholisch taufen lassen. Vor den Verfolgungen durch die Nationalsozialisten und den Deportationen war sie wegen ihrer „Mischehe“ zunächst geschützt, anders als ihre Geschwister, die beide deportiert und ermordet wurden. Doch Josef Etscheit starb unerwartet im April 1944 im Alter von nur 46 Jahren und so war sie der Gestapo ausgeliefert. Das mit ihr befreundete Ehepaar Hilde und Joseph Neyses bot ihr Hilfe für den Fall an, dass sie in Schwierigkeiten geraten sollte. Als die Gestapo sie am 17.9.1944 aufforderte, sich am selben Tag zum Abtransport im Düsseldorfer Schlachthof zu melden, eilte Erna Etscheit zu ihren Freunden. Sie hielten ihr Versprechen und versteckten sie in ihrem Haus am Kaiser-Friedrich-Ring 65 in Düsseldorf-Oberkassel. Als das Ehepaar Neyses selbst für einige Wochen nicht im Haus war, wurde Erna Etscheit von einer Nachbarin versorgt – so überlebte sie gut ein halbes Jahr in ihrem Versteck, bis zur Befreiung durch die amerikanischen Truppen. Hilde und Joseph Neyses wurden für ihren Mut vom Staat Israel im Jahr 1981 als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet.


Literatur und Quellen:

Gedenkstätte Yad Vashem (Hg.): Lexikon der Gerechten unter den Völkern: Deutsche und Österreicher, Göttingen 2005, S. 208 f. (Akte 2039)
Stadtarchiv Düsseldorf, 0-1-32-87 (Entschädigungsakte Erna Etscheit)
Biographie in: Datenbank in Gedenkstätte „Stille Helden“ (Berlin)

Autor: Joachim Schröder

Stammbaum

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