Über Eli Loewenstein ist wenig bekannt. Nach einem längeren Sanatoriumsaufenthalt in Reichenberg Bezirk Dresden teilte er seinen Verwandten 1936 mit, dass er in Reichenberg bleiben und privat bei einer Familie leben würde. In der Familienchronik von 1937 stand über ihn: „Eli, der leider körperlich behindert ist, betätigt sich viel musikalisch und lebt heute glücklich und zufrieden in einer arischen Familie.“ Am 30.7.1939 kehrte Eli Loewenstein nach Essen zurück und wohnte in der Cäsarstraße 22, in der Pension von Else und Siegfried Löwenstein (nicht verwandt), ab 16.4.1940 in der Haus-Berge-Straße 231, einem katholischen Krankenhaus (heute Elisabeth-Krankenhaus) mit einer Abteilung zur Pflege behinderter Menschen. Bis zu seiner Deportation nach Theresienstadt am 22.7.1942 lebte Eli Loewenstein hier unbehelligt. Im gleichen Deportationszug befanden sich auch Else und Siegfried Löwenstein, die beide überleben. Eli Loewenstein wurde in Auschwitz ermordet. Der Sohn seiner Cousine, Fritz Rohr, schilderte ihn in einem Interview 1985 als „unglaublich witzigen Menschen und Geschichtenerzähler“, den alle liebten.
Quellen:
Alte Synagoge Essen, Sammlung Eli Loewenstein
Autorin: Hannelore Steinert