Edith Zorn (geb. Loewenstein) aus Essen

09.12.1910 Essen – 13.08.1967 Berlin

Edith Loewenstein wuchs als älteste von drei Töchtern in einer liberalen und politisch interessierten jüdischen Kaufmannsfamilie in Essen auf. Vorbild für Edith waren die Schwester ihrer Mutter, Anna Neubeck, und ihre ältere Schwester Friedel, die als Kommunistin 1933 Deutschland verlassen musste. Edith wurde Mitglied der jüdischen Jugendorganisation „Schwarzer Haufen“, sie begann ein Medizinstudium. Als Mitglied der illegalen KPD emigrierte sie ebenfalls 1933 nach Frankreich, dort lebte sie mit ihrem Ehemann Harald Hauser in wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen. Nach der Besetzung Frankreichs durch Nazi-Deutschland schlossen sich beide der Résistance an. Unter dem Decknamen „Marie-Louise“ war sie die „rechte Hand“ von Otto Niebergall und Leitungsmitglied des „CALPO“ („Komitee freies Deutschland für den Westen“). 1945 kehrte sie nach Deutschland zurück und arbeitete (in der DDR) als Journalistin für Rundfunk und Presse. Sie war im Demokratischen Frauenbund Deutschlands tätig und als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Marxismus-Leninismus der SED. Sie verfasste mehrere Arbeiten über den Widerstand gegen die deutschen Besatzer in Frankreich. Seit 1951 war sie in zweiter Ehe mit Heinz-Bernhard Zorn verheiratet.

 

 

Literatur und Quellen:

Schmidt, Ernst: Gertrud und Edith Loewenstein. Das Schicksal einer jüdischen Familie und der Widerstand ihrer Töchter, in: ders.: Lichter in der Finsternis. Widerstand und Verfolgung in Essen 1933-1945, Bd. 1, S. 194-213

Schaul, Dora: Edith Zorn. Kämpferin und Chronistin der Résistance, in: dies. (Hg.): Résistance. Erinnerungen deutscher Antifaschisten, Frankfurt/Main 1973, S. 413-417.

 

Text: Hannelore Steinert

Stammbaum

Stammbaum

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